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Bald womöglich neue Chefs im Berliner "Spiegel"-Büro: René Pfister und Michael Sauga sollen offenbar eine Doppelsitze bilden.

© dpa/Privat

"Spiegel"-Hauptstadtbüro: René Pfister und Michael Sauga sollen Doppelspitze bilden

Ein prestigereicher Posten im "Spiegel"-Verlag ist offenbar neu besetzt: René Pfister und Michael Sauga sollen wohl auf Nikolaus Blome folgen.

Das „Spiegel“-Hauptstadtbüro wird künftig offenbar von einer Doppelspitze geführt: Michael Sauga und René Pfister sollen auf Nikolaus Blome folgen, heißt es aus redaktionsinternen Kreisen in Hamburg. Offiziell bestätigen will eine „Spiegel“-Sprecherin die Personalie nicht. Sie verweist darauf, dass die Bewerbungsfrist für den prestigereichen Posten erst am vergangenen Freitag endete.

René Pfister ist bereits Vize-Chef des Hauptstadtbüros. 2011 hatte er den Henri-Nannen-Preis gewonnen, der ihm aber von der Jury kurz darauf wieder aberkannt wurde. Michael Sauga führt bislang mit Armin Mahler das „Spiegel“-Wirtschaftsressort und leitet die Berliner Wirtschaftsredaktion.

Nikolaus Blome war vom Berliner Team geschätzt

Im Mai hatte Nikolaus Blome den „Spiegel“ „im gegenseitigen Einvernehmen“ verlassen. Der frühere „Bild“-Politikchef war von Kurzzeit-Chefredakteur Wolfgang Büchner geholt worden. Als Büchner geschasst wurde, war schnell klar, dass auf Betreiben der Hamburger Redaktion auch Blome gehen muss – zum Leidwesen des Berliner Teams, das Blome als Büroleiter sehr geschätzt hatte.

Nikolaus Blome verlässt den "Spiegel"
Nikolaus Blome verlässt den "Spiegel"

© dpa

Als neue Doppelspitze müssten René Pfister und Michael Sauga nun einerseits wieder die politische Strahlkraft des Magazins stärken, andererseits die angekündigte Digital-Offensive des „Spiegel“ mit vorantreiben. Zu ihren ersten Aufgaben aber gehört: Kisten packen.

"Spiegel" will sich Büro am Pariser Platz nicht mehr leisten

Denn seine exklusive Adresse am Pariser Platz 4a mit Blick aufs Brandenburger Tor kann oder will sich der „Spiegel“ nicht mehr leisten. Der Ende 2015 auslaufende Mietvertrag mit der in Hamburg ansässigen ABG Immobilien-Management Gesellschaft wurde nicht verlängert. Offenbar überraschend. „Wir verlieren den ,Spiegel’ nur ungern als Mieter“, heißt es bei der ABG. Nachmieter würden derzeit gesucht.

Die Büromieten am Pariser Platz gehören wohl zu den teuersten in Berlin. Der Umzug des Hauptstadtbüros dürfte deshalb Teil des Sparprogramms sein, an dem „Spiegel“-Geschäftsführer Thomas Hass derzeit arbeitet. Bis zu 80 Millionen Euro könnte der Sparplan umfassen, berichtete das „Handelsblatt“ kürzlich.

Arbeitet der "Spiegel" bald mit Funke unter einem Dach?

Als neue Wirkungsstätte für den „Spiegel“ wurden Büros in der Nähe des Hauptbahnhofs ins Auge gefasst, was auf wenig Begeisterung bei der Redaktion stieß. Attraktiver und wahrscheinlicher erscheint ein Umzug in die Friedrichstraße, wo der „Spiegel“ mit seinem Hauptstadtbüro bis 2006 schon einmal residierte.

Neue Adresse dürfte hier nun das Quartier 205 sein, auch „The Q“ genannt – das sich dann zu einem neuen Medienhotspot entwickeln könnte. Denn ab August arbeitet hier auch die neue Zentralredaktion der Funke-Mediengruppe („Berliner Morgenpost“, „Hamburger Abendblatt“). Die Vermietungsfirma Reese Immobilien Consulting will sich zu einem möglichen Einzug des „Spiegel“-Hauptstadtbüros ins Quartier 205 nicht weiter äußern. Platz gäbe es zumindest genug, um die beiden Berliner „Spiegel“-Büros vom Pariser Platz und in der Georgenstraße, wo ein Team von Spiegel TV arbeitet, unter einem Dach zu vereinen.

Die neuen Büroleiter Pfister und Sauga dürfen die Aussicht aufs Brandenburger Tor deshalb nur noch für kurze Zeit genießen. Kaum beziehen sie ihre Chefbüros, müssen sie wieder raus. Sonja Álvarez

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