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Die Tablets der neuen Generation – wie das Surface Book von Microsoft (großes Bild), das Huawei Matebook und das Samsung Galaxy TabPro S – lassen sich mit Tastatur und Touchpad verbinden – und laufen mit einem ganz normalen Windows. Fotos: dpa (2), Promo

© dpa

Tablets als Notebook-Ersatz: Die mit dem Klick

Mit ansteckbarer Tastatur und Windows werden immer mehr Tablets zum vollwertigen Notebook-Ersatz. Doch in einem Punkt sind sie ihren Android-Konkurrenten fast ausnahmslos unterlegen.

Das Surface Book von Microsoft galt schon bei seiner Vorstellung als „konvertibler“ Überflieger, als „Ferrari unter den Notebooks“. Die Kombination aus Windows-Tablet und Laptop ist besonders leicht, dünn und elegant aus einem Stück Metall gefräst. Zuvor hatte Microsoft mit den Surface-Tablets eine neue Geräteklasse etabliert, die immer mehr zur Konkurrenz von herkömmlichen Notebooks oder Laptops wird. Mit dem Surface Book wird dieser Trend, der Windows auf dem Tabletmarkt fest verankert, nun beschleunigt.

TRENDSETTER SURFACE BOOK

Das Innenleben des Surface Book ist mit dem Besten bestückt, was auf dem Markt zu haben ist: schneller Prozessor und leistungsfähige Grafikkarte, die sogar bei Spielen nicht schlappmacht. Der Clou: Die Grafikkarte ist in der Tastatur untergebracht, damit der Bildschirm leicht ist, wenn er von dieser gelöst wird und separat als Tablet genutzt wird. Das Gerät erhält zu Recht Bestnoten, was aber bei einem Preis von bis zu 2900 Euro für die Maximalausstattung auch erwartet werden darf. Positiv unter anderem: Betriebsgeräusche Fehlanzeige – kein Lüfter rauscht oder faucht bei alltäglichen Anwendungen. Überzeugend außerdem: Der kräftig leuchtende, brillante Bildschirm mit Ultra-HD-Auflösung. Den braucht man auch, um auch bei Tageslicht arbeiten zu können, denn die Glasoberfläche spiegelt. Obendrauf gibt es einen Stift, der magnetisch am Gehäuse haftet und die Eingabe zusätzlich erleichtert. Die Schrifterkennung ist nach Einübung in Ordnung, allerdings nicht ganz so gut wie unter Windows 8.

Die Kinderkrankheiten, für die Microsoft kritisiert wurde, hat der Hersteller unserem Testgerät ausgetrieben: Nach einer Woche gelegentlicher Nutzung und Nächte im Standby war der Akku immer noch nicht platt. Die Entriegelung erfolgt per Knopfdruck, der die magnetische Arretierung löst. Uns überzeugte die praktische Lösung – weniger dagegen, dass der Bildschirm nur in einem Winkel von 130 Grad aufgeklappt werden kann.

Das Matebook von Huawei: 12 Zoll, wenig Anschlüsse, schickes Design
Das Matebook von Huawei: 12 Zoll, wenig Anschlüsse, schickes Design

© dpa-tmn

SAMSUNG MIT AMOLED-DISPLAY

Denn Surface-Ball haben inzwischen auch andere Hardware-Hersteller aufgenommen. Wer sich für die neue Geräteklasse der Hybrid-Tablets interessiert, sollte sich unbedingt auch das Samsung Galaxy TabPro S mit seinem 12-Zoll-Bildschirm ansehen. Mit einem Preis von rund 1000 Euro für das Modell mit W-Lan – die LTE-Variante kostet 200 Euro mehr – ist es zwar ebenfalls teurer als die Android-Konkurrenten. Die Klapptastatur mit integriertem Touchpad ist bei Samsung aber bereits im Preis enthalten. Zu etwas Besonderen wird das TabPro S durch sein Aluminium-Gehäuse, vor allem aber durch das brillante Amoled-Display. Bei dieser Monitortechnologie wirken Farben sehr intensiv und Bilder besonders kontrastreich. Mit einem Gewicht von rund 700 Gramm und einer Dicke von 6,3 Millimetern haben die Ingenieure gute Arbeit geleistet.

Während bei der Surface-Reihe zwischen verschiedenen Prozessoren gewählt werden kann, ist das TabPro S ausschließlich mit dem mobilen Core-3-Prozessor aus Intels Skylake-Reihe bestückt. Zusammen mit dem vier Gigabyte großen Arbeitsspeicher arbeitet das Samsung-Tablet damit zumeist sehr flüssig, bloß bei rechenaufwendigen Aufgaben wie zum Beispiel dem Rendern von Videos gerät dieser Notebook-Ersatz an seine Grenzen.

HUAWEI HAT APPLE IM BLICK

Eine weitere Surface-Alternative stammt von Huawei. Dessen Matebook will offensichtlich nicht nur mit Microsoft und Samsung, sondern genauso mit Apples iPad Pro konkurrieren. Einerseits kann beim Matebook wie beim Surface zwischen verschiedenen Prozessoren gewählt werden (Intel Core m3, m5, m7) – die noch stärkeren i5 und i7 werden jedoch nicht angeboten. Dass mit Ausnahme mit USB Typ C auf fast alle Anschlüsse verzichtet wurde, zeigt klar den Wettbewerb mit Apple. Wer mehr Anschlüsse will, kann von Huawei eine Docking-Station erwerben. Die Preise für das Matebook liegen je nach Ausstattung zwischen 800 und 1800 Euro, Stift und Tastatur zählen zum Zubehör. Steckt das Tablet in der Tastatur, stehen wie beim Samsung-Konkurrenten zwei Klappstufen zur Verfügung.

Das Samsung Galaxy TabPro S verfügt über ein brillantes Amoled-Display.
Das Samsung Galaxy TabPro S verfügt über ein brillantes Amoled-Display.

© Promo

WINDOWS-TABLET FÜR DEN NACHWUCHS

Wer erwachsen wird, bekommt mitunter auch Nachwuchs, das gilt auch für die Windows-Tablets: Das Kurio Smart mit Windows 10 Home ist ein Neun-Zoll-Tablet und für Kinder im Alter ab acht Jahren konzipiert. Es enthält spezielle (Spiele-)Apps und einige zusätzliche Einstellungen, mit denen die Eltern den Medien- und Internetkonsum regeln können.

Der große Vorteil wie bei allen Windows-Tablets besteht darin, dass die Grundschüler auf die gleichen Apps und Programme zugreifen können, die auch auf einem vollwertigen PC oder Notebook vorhanden sind. Die per Magnet anklickbare Tastatur dient zugleich als Deckel, einen zusätzlichen Akku enthält sie leider nicht. Auch sonst ist die Hardware zwar ausreichend, aber nicht gerade üppig bemessen. Ein größeres Windows-Update, wie gerade vor einigen Tagen verbreitet, beschäftigt das Tablet längere Zeit. Unser Testgerät benötigte dafür gut anderthalb Stunden. Mit einem Preis von 230 Euro spielt dieses Windows-Hybridtablet allerdings auch in einer anderen Liga.

KONVERTIBLE STATT TASTATUR-TABLET

Nicht ganz vergleichbar mit den Tablets sind zudem Konvertibles wie das Thinkpad X1 Yoga von Lenovo. Das Yoga-Konzept ist nicht neu, die Idee des komplett um die Achse zur Tastatur drehbaren Bildschirms überzeugt bis heute. Dass Lenovo nun auch das aus Karbon erhältliche besonders leichte Business-Notebook (zwischen 1800 und 2600 Euro) mit dieser Eigenschaft versieht, zeigt den großen Erfolg der Technik. Die Kritik hier: Die Nutzung als Tablet dürfte eher der Ausnahmefall bleiben, denn mit Tastatur ist das Gerät deutlich mehr als ein Kilo schwer und das erleichtert nicht gerade die Arbeit. Überraschend bei unserem Test: Schon beim Starten des Yogas war der Lüfter deutlich vernehmbar. Bei einem Gerät der Preisklasse über 1000 Euro ein echtes Manko. Beleuchtete Tastatur, ultrahochauflösender brillanter Bildschirm, ansonsten bringt das Yoga so gut wie alles mit, was bei einem Spitzenkonvertibel erwartet wird.

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