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Mit einer Topfpflanze in der Hand verließ Gustl Mollath Anfang August die Psychatrie. Am Donnerstag redet er mit Reinhold Beckmann über seine sieben Jahre in der Zwangsunterbringung.

© dpa

TV-Auftritt: Gustl Mollath zuerst bei "Beckmann"

Sieben Jahre lang befand sich Gustl Mollath in der Psychiatrie, in der Zwangsunterbringung. Seinen ersten TV-Auftritt nach der Entlassung wird Gustl Mollath nun am Donnerstag bei Reinhold Beckmann im Ersten haben. Auch für den ARD-Talker dürfte das eine Genugtuung sein.

Sieben Jahre war Gustl Mollath in der forensischen Psychiatrie zwangsuntergebracht, bis das Nürnberger Oberlandesgericht am vergangenen Dienstag seine Entlassung und die Wiederaufnahme des Verfahrens anordnete. Am Donnerstagabend wird Mollath nun zu Gast bei Reinhold Beckmann in der ARD sein. Es ist sein erster Besuch einer TV-Talkshow, in der er unter anderem über seine ersten Tage in Freiheit reden will. Auf Beckmanns Fragenblock steht unter anderem: Handelt es sich beim Fall Mollath „nur“ um ein Versagen des Rechtsstaates? Oder kam er einflussreichen Menschen in die Quere und wurde weggesperrt? Überhaupt: wie schnell landen Menschen zu Unrecht in der Psychiatrie?

Für viele ist der Fall Gustl Mollath ein Justizskandal

Für viele ist es ein Justizskandal sondergleichen: Mollath war zwar 2006 vom Vorwurf freigesprochen worden, seine Ehefrau misshandelt und die Autoreifen von Widersachern zerstochen zu haben, doch wegen vermeintlicher Wahnvorstellungen und Gemeingefährlichkeit schickte ihn das Gericht in die Psychiatrie. Er hatte seiner Frau und deren Arbeitgeberin, der Hypovereinsbank, wiederholt Schwarzgeldgeschäfte vorgeworfen – Anschuldigungen, die sich später im Kern als wahr erwiesen.

Zu viele Debatten - Beckmann gibt seinen Talk Ende 2014 auf

Eine gewisse Genugtuung dürfte Mollaths erster TV-Auftritt auch für den altgedienten ARD-Talker Beckmann sein. Im Mai hatte der Moderator angekündigt, seine Talkshow Ende 2014 aufzugeben, wenn der derzeitige Vertrag ausläuft. Er sei der ständigen Debatten über den Sinn und Unsinn der Polittalks im Ersten müde, hatte er gesagt – das bezog sich ganz offensichtlich nicht auf das Talken selbst. Weitere Gäste an diesem Donnerstag sind die Psychiaterin Hanna Ziegert, Mollaths Anwalt Gerhard Strate und der Journalist Uwe Ritzer, der den Fall Mollath für die „Süddeutsche Zeitung“ recherchiert hat. sag „Beckmann“, ARD, Donnerstag, 22 Uhr 45

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