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"Servus TV" stellt den Betrieb ein.

© Armin Weigel/dpa

Update

Überraschende Wende: Servus TV sendet weiter

Red-Bull-Eigentümer Mateschitz nimmt die Kündigungen bei Servus TV zurück. Wesentlicher Grund dafür ist, dass kein Betriebsrat gegründet wird.

Überraschende Wende bei Servus TV: Die Ankündigung von Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz, 71, den Sender vom Netz nehmen zu wollen und alle Mitarbeiter zu kündigen, wurde am Mittwoch zurückgenommen. Der Sender macht nun doch weiter, wie die Betreiber mitteilten. Die erst am Vortag ausgesprochenen Kündigungen der Mitarbeiter wurden zurückgenommen. Nach Gesprächen hätten sich alle Beteiligten darauf verständigt, den in Salzburg ansässigen Privatsender fortzuführen. Die Arbeiterkammer - die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer in Österreich - und die Gewerkschaften akzeptierten demnach bei einem Krisentreffen die Ablehnung der Belegschaft, einen Betriebsrat zu gründen. Dies sei das Ergebnis eines „konstruktiven Gesprächs“ gewesen, hieß es in der Firmenmitteilung. „Nicht überraschend für einen Betrieb, der für seine hohen sozialen Standards bekannt ist, lehnt die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter einen Betriebsrat ab“, hielt das Unternehmen fest. Damit sei nun die „Fortsetzung der partei-politischen unabhängigen Linie“ gegeben, was alle Beteiligten begrüßt hätten. Am Dienstag hatte die angekündigte Einstellung von Servus TV samt Kündigung von 264 für Entsetzen in der Branche gesorgt.

Red-Bull-Chef will keinen Betriebsrat

Hinweise, wonach eine versuchte Betriebsratsgründung der Auslöser war, wurden der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge von Mateschitz bestätigt: Es habe eine Initiative per anonymer E-Mail gegeben - „unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer“. Das habe dem Prinzip der Unbeeinflussbarkeit und Eigenständigkeit des Senders widersprochen. Mehr als 200 Mitarbeiter unterschrieben dann einen offenen Brief, in dem sie sich gegen einen Betriebsrat aussprachen. „Die anonyme Umfrage über die mögliche Gründung eines Betriebsrates unterstützen wir - und das ist die überwältigende Mehrheit aller Mitarbeiter von Servus TV - ausdrücklich nicht“, hieß es darin.

Servus TV überträgt deutsche Eishockey-Liga

Der Sender befindet sich im Besitz eines Red-Bull-Tochterunternehmens. Zum Programm zählen unter anderem der "Talk im Hangar", "Kinozeit" und diverse Sportveranstaltungen. Servus TV ist seit 2012 offizieller TV-Partner der Deutschen-Eishockey-Liga DEL. Regelmäßig werden auch Berichte und Übertragungen von Extremsport-Events ausgestrahlt, deren Sponsor zumeist "Red Bull" ist.

Der gebürtige Steirer Mateschitz hat mit Red Bull ein weltweites Getränkeimperium geschaffen. Die Koffeinbrause ist in mehr als 160 Ländern erhältlich und gilt als wertvollste Marke Österreichs. Red Bull ist bekannt für geschickte Marketing-Aktionen und für das Sponsoring von unzähligen Sportarten. Neben Fußballvereinen wie RB Leipzig besitzt Mateschitz auch ein Formel-1-Team. (mit dpa)

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