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Angela Merkel in KZ-Uniform auf dem Cover der polnischen Zeitschrift "Uwazam Rze". Die Überschrift dazu lautet: Geschichtsfälschung.

© dpa

"Unsere Mütter, unsere Väter": ZDF reagiert auf Polen-Kritik mit neuer Doku

Das ZDF plant nach der massiven Kritik polnischer Medien an dem Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ eine neue Dokumentation über Polen unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg.

Damit soll ausdrücklich die Diskussion um den Antisemitismus in der polnischen „Heimatarmee“ aufgegriffen werden, sagte ein Sprecher. Die Ausstrahlung ist für Juni geplant. Als Autoren hat das ZDF Alexander Berkel und Andrzej Klamt gewonnen. „Ich komme aus Polen und lebe seit 15 Jahren in Deutschland, ich kenne die Befindlichkeiten beider Seiten“, sagte Klamt dem Tagesspiegel. Die Kritik in der polnischen Presse findet Klamt übertrieben. „Es gibt aber Figuren in dem Film, die nicht differenziert genug dargestellt wurden.“ Klamt will versuchen, einen „noch genaueren Blick“ auf sein damals unter dem Nazi-Terror leidendes Land zu werfen.

Fälle von Antisemitismus innerhalb der Heimatarmee gelten unter Historikern zwar als belegt, doch erscheint vor allem konservativen polnischen Blättern die Darstellung der Untergrund-Kämpfer als zu einseitig. Das Nachrichtenmagazin „Uwazam Rze“ machte zuletzt mit einer Fotomontage von Bundeskanzlerin Angela Merkel als KZ-Häftling auf. Die Überschrift dazu lautete: „Geschichtsfälschung. Wie sich die Deutschen zu Opfern des Zweiten Weltkriegs machen.“

Mit der Doku greift das ZDF auch einen Wunsch des polnischen Botschafters Jerzy Marganski in Berlin auf, den dieser nach seiner Kritik an dem Dreiteiler geäußert hatte. Eine deutsch-polnische Ko-Produktion zum Thema wäre wünschenswert, hatte er gesagt. Die Doppelperspektive soll Klamt nun in einer Person liefern.

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