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Die ARD will anders als das ZDF zur Tour-de-France-Berichterstatttung zurückkehren.

© dpa

Verhandlungen um TV-Rechte: ARD will bei Tour de France mitfahren - nicht aber das ZDF

ARD-Programmchef Volker Herres sagt. die Tour habe in den vergangenen Jahren viel unternommen, um Doping zu vermeiden.

Die ARD will die Entscheidung über eine Rückkehr zur Live-Berichterstattung von der Tour de France ab 2015 Ende des Jahres fällen. Das sagte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor am Mittwoch nach der ARD-Intendantentagung in Hannover. Wegen der zahlreichen Dopingskandale hatten sich ARD und ZDF 2009 zurückgezogen und nur noch in Nachrichtenform berichtet. Die Übertragungen von der Tour hatte der Sender Eurosport seither allein übernommen. Das öffentlich-rechtliche Interesse ist zweigeteilt: Während die ARD sich ernsthaft um TV-Lizenzen bemüht, ist das ZDF an den aktuellen Verhandlungen nicht beteiligt. Der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens, Volker Herres, sagte, die Tour habe in den vergangenen Jahren viel unternommen, um Doping zu vermeiden. Sollte es zu einem positiven Abschluss der Verhandlungen über eine Live-Übertragung kommen, werde die ARD das Radsport-Großereignis kritisch begleiten und dabei auch genau auf Doping schauen. „Aber wir machen uns auch nicht zum Richter über Sportarten, und der Radsport ist unverändert eine attraktive Sportart“, sagte Herres. Inzwischen seien auch wieder sehr viele erfolgreiche deutsche Sportler dabei.

Beim "jungen Angebot" arbeiten ARD und ZDF unverändert zusammen

Während ARD und ZDF bei der Tour de France getrennte Wege gehen, ist beim „jungen Angebot“ der Wille zur Zusammenarbeit gegeben. Das „junge Angebot“ ist der Arbeitstitel für den von gemeinsam geplanten Jugendkanal. Was als trimediales Programm geplant war, soll nach dem Einspruch der Ministerpräsidenten allein im Internet staffinden. Als Startdatum wird 2016 eingepeilt. In der nächsten Woche sollen erste Gespräche mit dem ZDF über das neue Konzept beginnen, sagte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor. Das „junge Angebot“, das noch einen „knackigen Titel“ erhalten soll, wird in Mainz angesiedelt, die Federführung wird der SWR haben. Sollte es gelingen, die stark umworbene Gruppe der jungen Zuschauer durch das neue Internet-Angebot auch stärker zum ARD-Fernsehen zu locken, so sei das zwar durchaus ein gewünschter Effekt, aber nicht der Fokus des neuen Projektes, sagte Marmor.

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