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Eingeflogen aus Sotschi: ZDF-Moderator Jochen Breyer (v.l.) begrüßt die deutschen Rodler Felix Loch, Natalie Geisenberger, Tobias Wendl, Tobias Arlt und Trainer Norbert Loch im "Sport-Studio".

© dpa/ZDF/Rico Rossival

Von Sotschi nach Mainz: ZDF-Sportchef verteidigt Einfliegen der Gold-Rodler

2500 Euro hat das ZDF dafür bezahlt, um die deutschen Rodler am Samstag von Sotschi nach Mainz fliegen zu lassen. Der ZDF-Sportchef hält die Anreise im Privatflugzeug für richtig.

Maximal 2500 Euro hat das ZDF für diese Aktion ausgeben müssen. Das sagte Sportchef Dieter Gruschwitz am Dienstag Spiegel Online im Nachgang zur Einladungspraxis beim „Aktuellen Sport-Studio“ am vergangenen Samstag. Der Sender hatte die vier Gold-Fahrer Felix Loch, Natalie Geisenberger, Tobias Arlt und Tobias Wendl samt Bundestrainer Norbert Loch auf Senderkosten von Sotschi nach Mainz einfliegen, übernachten und dann wieder in den Austragungsort der Olympischen Winterspiele zurückfliegen lassen.

"Entsprechende Wertschätzung"

„Wann, wenn nicht jetzt hätte man sie einladen sollen, um ihnen nach solch einer Woche auch die entsprechende Wertschätzung entgegenzubringen?“, fragte Dieter Gruschwitz. Die Kritik an dieser Aktion entzündete sich daran, dass das Gespräch im Senderzentrum in Mainz stattfand und nicht im Olympia-Park, wo sich das ZDF ein mehrere hunderttausend Euro teures Studio mit der ARD teilt. Gruschwitz sagte dazu, „durch die Zeitverschiebung hätten die Rodler zwischen 2 Uhr 30 und 3 Uhr 30 morgens Ortszeit interviewt werden müssen.“ Es hätte auf jeden Fall eine Liveschaltung sein müssen, weil das Studio in Sotschi vorher besetzt gewesen sei. Der ZDF-Sportchef merkte zudem an, wenn die Sendung nicht die Rodler ins Studio geholt hätte, „dann hätten wir einen anderen Studiogast dort haben müssen“. Auch das kostet Geld.

„Die Rodler haben die Aufmerksamkeit verdient"

Der deutsche Chef de Mission Michael Vesper hatte nach der Sendung gemeint: „Die Rodler haben die Aufmerksamkeit verdient. Ich wundere mich, dass das Einfliegen von Sportlern zum ZDF-Sportstudio über das ganze Jahr in Privatflugzeugen nicht kritisiert wird. Die Rodler hatten immerhin acht Goldmedaillen im Gepäck.“

Die Sendung um Mitternacht sahen 2,2 Millionen Zuschauer, was zu dieser Uhrzeit ein sehr guter Wert ist. Dieter Gruschwitz würde es genauso wieder machen, sagte er Spiegel Online. Trotzdem verstehe er die ganze Diskussion wirklich nicht, weder unter dem finanziellen noch dem programmbezogenen Aspekt. Dem „Sportstudio“ werde doch immer wieder vorgehalten, dass die Sendung zu fußballlastig sei. Gruschwitz nannte die Diskussion eine „Mediendiskussion“, die weit an dem vorbeigehe, „was unsere Zuschauer empfinden“. Joachim Huber

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