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Top, die Wette gilt. Thomas Gottschalk bleibt bei den Öffentlich-Rechtlichen.Foto: dpa

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Arbeitsplatzsuche: Wer kennt eine Sendung für Gottschalk?

Bitte beim ZDF oder bei der ARD melden. Beide Sender buhlen um den Moderator. Ideen haben sie keine.

Es ist ein großer Plan, kann sein, er ist zu fein gesponnen. Wenn also ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut am 17. Juni zum neuen Intendanten in Mainz bestimmt wird, dann sollte die erste Amtshandlung des gewählten Intendanten die Verkündigung des Nachfolgers von Thomas Gottschalk als Moderator von „Wetten, dass ..?“ sein. Das sollte Eindruck machen. Wenn es blöd läuft, dann hat Mainzelmann 001 eine unangenehme Doppelpersonalie zu verkünden. Der Nachfolger für die Showmoderation ist gefunden, zugleich muss just ein Nachfolger für Thomas Gottschalk gefunden werden.

Denn der Show-Übervater, der „Wetten, dass ..?“ nach der Mallorca-Ausgabe am 18. Juni und drei weiteren Sendungen in einer Mischung aus regulären und retrospektiven Elementen am 3. Dezember aufgeben wird, befindet sich in Gesprächen mit der ARD. Ein ZDF-Sprecher nannte das „legitim“.

Eingefädelt hat das Udo Reiter, Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks, und in seinen (Jugend-)Jahren beim Bayerischen Rundfunk ein entschiedener Förderer von Thomas Gottschalk. Der dementiert gar nichts, sagt nur, er wolle auf jeden Fall beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk bleiben (was er nicht sagt und trotzdem wahr ist: Die privaten Sender sind auf den 61-Jährigen auch nicht so wahnsinnig scharf).

Die ARD ist im Kaufrausch, und weil sie, statt eigene Ideen zu entwickeln, lieber nach dem Scheckbuch greift und Heroen wie Kai Pflaume, Günther Jauch und Matthias Opdenhövel von den Privaten zum Ersten holt, ist ein Thomas Gottschalk auf freier Wildbahn sofort auf dem ARD-Zielradar. Thomas Gottschalk muss klar sein, dass er Gefahr läuft, nach seinem „Wetten, dass ..?“-Ende auf der ZDF-Skala hinter den Nachfolger (Jörg Pilawa?) oder die Nachfolgerin (Anke Engelke?) zu rutschen; es sei denn, das Zweite hätte für den quotenträchtigsten Mitarbeiter seit 1982 die gewünschten Kracher-Formate. Das ist so wahrscheinlich nicht, umgekehrt dem Ersten auch wieder nur einfällt, Kai Pflaume mit „Der klügste Deutsche 2011“ eine weitere Show, von der Jauch-Firma I & U produziert, ans Schmusebäckchen zu kleben.

Alle sagen jetzt, sie hätten es nicht eilig, sie hätten viel Zeit. Das stimmt schon, es braucht eben eine Idee, Ideen für eine Thomas-Gottschalk-Sendung, die nicht den Eindruck befördert, der Showmaster hätte mit „Wetten, dass ..?“ die besten Jahre hinter sich. Joachim Huber

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