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Beim Finale in Wimbledon unterliegt Sabine Lisicki Marion Barteli in zwei Sätzen. Doch für die TV-Sportart Tennis hat sie einen großen Sieg errungen.

© AFP

Wimbledon-Finale: 590 000 Sky-Abonnenten sehen Niederlage von Sabine Lisicki auf Sky

Mehr Tennis im TV: Der Pay-TV-Sender Sky ist mit der Zuschauerzahl zufrieden. Und ARD und ZDF wollen wichtige Tennisspiele wieder live zeigen.

Das Tennisfinale der Damen in Wimbledon hat Sabine Lisicki in diesem Jahr verloren, für die Bedeutung der TV-Sportart Tennis in Deutschland hat sie jedoch einen großen Sieg errungen. Im Pay-TV-Sender Sky verfolgten 590 000 Zuschauer das Match am Samstagnachmittag. Selbst ein Fußball-Bundesligaspiel von Rekordmeister Bayern München hat in der Samstagskonferenz gerade einmal halb so viele Zuschauer auf Sky, betonte ein Sprecher des Senders gegenüber dem Tagesspiegel.
Nachdem es der ARD nicht gelungen war, das Finalspiel ins Free-TV zu holen, wird nun bei den Öffentlich-rechtlichen darüber nachgedacht, wie man wieder Livebilder vom Tennisturnier in Wimbledon bei ARD und ZDF zeigen kann. „Nach den Erfahrungen der letzten Tage werden wir uns ab Montag intensiv damit beschäftigen, sicheren Zugriff auf Wimbledon-Livebilder ab 2014 zu bekommen“, hatte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der „Bild am Sonntag“ gesagt. Demnach plane die ARD, gemeinsam mit dem ZDF und den dritten Programmen, einzelne wichtige Spiele live zu übertragen.

Finalteilnahme von Sabine Lisicki: Öffentliches Interesse war groß

Das Endspiel war nur über Sky zu empfangen. Die ARD hatte dem Pay-TV-Sender zwar ein Angebot für eine Sublizenz unterbreitet, dies wurde jedoch als „nicht marktgerecht“ zurückgewiesen. Branchenintern wurde eine Summe von 500 000 Euro kolportiert. Das wäre die Hälfte dessen, was für die Übertragung eines Box-Kampfes an Lizenzgebühren zu entrichten ist. ARD-Sportkoordinator Balkausky hatte hingegen von „überzogenen Forderungen“ von Sky gesprochen. Das wird von Sky zurückgewiesen. „Wir haben nichts gefordert, sondern das Angebot zur Kenntnis genommen und intern bewertet“ sagte Sky-Sprecher Dirk Grosse am Sonntag dem Tagesspiegel. Entscheidend sei, dass sich Sky drei Jahre lang für die Sportart engagiert hat. Bei der Forderung nach Übertragung des Lisicki-Finales im Free-TV sei es hingegen nicht um den Sport gegangen, das öffentliche Interesse daran sei allein auf Sabine Lisicki gerichtet gewesen. Der Pay-TV-Sender befindet sich zur Zeit in Verhandlungen für die Tennis-Übertragungsrechte ab 2014.

Zum Vergleich: 300 000 Sky-Zuschauer schauen am Samstagnachmittag Bayern München als Einzelspiel in der Konferenz

Im Vergleich mit anderen Sportübertragungen an diesem Samstag wirken die 590 000 Sky-Zuschauer dennoch bescheiden. Den K.O.-Sieg von Felix Sturm gegen Box-Gegner Predrag Radosevic sahen am Samstagabend um 23 Uhr 2,8 Millionen Sat-1-Zuschauer. Das Formel-1-Qualifying verfolgten auf RTL um 14 Uhr fast zwei Millionen Zuschauer. Und die längere Zusammenfassung des Tennis-Finales von Wimbledon sahen in der ARD dann am Samstag 1,15 Millionen Zuschauer, obwohl sich die Niederlage von Lisicki zu diesem Zeitpunkt schon herumgesprochen haben dürfte.

Sky-Sprecher Grosse hält dagegen, dass die Zahlen in Relation zu den 3,4 Millionen Abonnenten des Pay-TV-Senders gesehen werden müssten, von denen nicht alle ein Sport-Paket freigeschaltet haben. „590 000 Zuschauer sind ein sehr guter Wert, zumal Sky Go und die Sport Bars darin noch nicht enthalten sind“, sagt er. „Wenn Bayern München am Samstagnachmittag als Einzelspiel in der Sky-Konferenz läuft, sehen das 300 000 Abonnenten“, ergänzt Grosse.

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