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Der Ball ist ECKIG: Wo der Techniker irrt

Die Leistungsbilanz der Frauen ist viel besser als die der Männer.

Frauen können wenig tun, ohne dass aus ihrem Tun Ableitungen für das ganze Geschlecht und sein gesellschaftliches Dilemma definiert werden. Dieser Tage nun spielen, live vom Fernsehen übertragen, mehrere Dutzend Frauen aus aller Herren (ha!) Länder Fußball, und wann immer bisher die deutschen spielten, Testspiele, Turnierauftakt, gewannen sie. Daraus leitete in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur der Inhaber der Unternehmensgruppe Fischer – bekannt für ein einzigartiges Befestigungssystemsortiment sowie den Kinderbaukasten von Fischertechnik –, Herr Professor E.h. Senator mult. E.h. Dipl.-Ing. (FH) Klaus Fischer, einen Anreiz für die Wirtschaft ab, mehr weibliche Führungskräfte einzustellen. „Frauen spielen anders als Männer, aber mindestens genauso effektiv und erfolgreich“, sagte der mehrfache Ehrensenator und Frauenfußball-Gucker. Man müsse bloß ein Umfeld schaffen, das es ihnen erlaube, ihre Positionen familienfreundlich auszufüllen. Eine Quote bringe da nichts.

Das alles ist besonders für einen Befestigungsingenieur eine ziemlich haltlose Konstruktion.

Die Frauen spielen zwar in der Tat anders als Männer, aber keinesfalls „mindestens ebenso effektiv“, sondern viel effektiver. Die Leistungsbilanz der Frauen ist viel besser als die der Männer. Weil ja die Frauen auch nur gegen andere Frauen spielen, das darf man dabei natürlich nicht vergessen. Familienfreundlichkeitsbedürftige unter sich, sozusagen.

Aber was wäre denn, wenn Frauen beim Fußball wie in der Wirtschaft gegen Männer spielen würden? Wie „effektiv“ und „erfolgreich“ wäre ihr „anders“ spielen dann noch? Daran will doch mal lieber niemand denken, und erst recht nicht mit Rückableitungsberechtigung auf zu besetzende Führungspositionen.

Sport ist Körper, Karriere ist Geist. So weit, so klar. Insverhältnissetzungen führen nur ins Abseitige. Ariane Bemmer

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