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Zu meinem Ärger: ZDF-Trio aus der Kreisklasse

Felix Neunzerling resümiert die Medienwoche.

Herr Neunzerling, worüber haben Sie sich in den Medien in dieser Woche am meisten geärgert?

Schweden–Deutschland war ein unterhaltsames Spiel auf hohem Niveau, was man von der Moderation nicht behaupten kann. Béla Réthy ist Kreisklasse. Entweder er erklärt, was man ohnehin sieht, oder er verwechselt die Spieler und korrigiert sich erst Minuten später. Getoppt wird er von dem Moderatorenduett Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn. Der einstige Welttorhüter Kahn hat die Psychologie im Spiel entdeckt, die nun alles erklärt – Sieg wie Niederlage. Und Müller-Hohenstein versteht unter investigativem Journalismus offenbar, Bundestrainer Löw zu fragen, ob er bei einem frühen Ausscheiden bei der WM 2014(!) in Brasilien zurücktreten werde. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch nicht einmal seinen Vertrag verlängert. Man stelle sich vor, Thomas Kufus würde noch vor seiner erneuten Wahl in den Vorstand der Deutschen Filmakademie gefragt, ob er zurücktrete, wenn eine seiner Dokumentationen einmal nicht zum deutschen Filmpreis nominiert werden würden.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Der Drehbuchautor Fred Breinersdorfer hat mit einem provokanten Beitrag in der „Süddeutschen Zeitung“ die brachliegende Debatte um das Urheberrecht neu entfacht. „Verschenkt meine Filme!“ lautet die Überschrift. Er fordert eine „umfassende Zwangslizenz für Filme im Internet“, die der Gesetzgeber einzuführen habe. Damit würde der Schwarzmarkt ausgetrocknet und die Künstler automatisch am Vertrieb beteiligt. Ich hoffe, dass nach dem Wahlkampf diese Probleme nicht länger ausgesessen werden.

Welche Homepage können Sie empfehlen?

Spiegel.de – der Klassiker!

Felix Neunzerling ist Geschäftsführer der Marketingagentur Zoom Medienfabrik und berät mit der Firma Spür Künstler

in Fragen der Public Relations.

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