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Wird das Kanzlerkandidatenduell moderieren: Anne Will.

© dpa

Anne Will moderiert TV-Duell: „Quote nur um der Quote willen? Nicht mit mir“

Anne Will wird das TV-Duell der Kanzlerkandidaten moderieren. Ihrem präzisen und ironisch grundierten Stil ist sie immer treu geblieben. Deshalb ist sie eine gute Wahl.

Beim TV-Duell 2009, als sich Kanzlerin Angela Merkel mit ihrem SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier maß, war Anne Will als ARD-Vertreterin in der Journalistenrunde erwartet worden. Will moderierte damals die ARD-Talkshow am Sonntagabend nach dem „Tatort“ – der beste, weil meisteingeschaltete Sendeplatz für eine politische Debatte. Tatsächlich kam aber Frank Plasberg zum Zug, der Matador von „Hart aber fair“. Sehr schlucken musste Anne Will nicht, denn sie hatte ja den Sonntagstermin, und was sie dort an Quoten und Zustimmung für ihre zupackende, kompetente und journalistisch geprägte Präsentation einfuhr, das war alles andere als ein Trostpreis.

Richtig schlucken musste die Kölnerin, als der von der ARD stets umworbene Günther Jauch für den Sonntagstalk zusagte. Will musste weichen, sie bekam den Mittwoch zugewiesen. Aber auch daraus ließ sich was machen. Anne Will gründete und baute die Will Media GmbH inklusive Redaktion auf, die für das Erste wöchentlich eine Talkrunde in Berlin-Adlershof produziert. Die Quoten sind stabil, der Anspruch ist stabil: Politische Themen mit Aktualität und Relevanz stehen unverändert im Vordergrund, wo Jauch, Plasberg und Sandra Maischberger immer öfters gesellschaftliche, gesundheitliche und Verbraucherfragen zum Programm machen.

„Quote nur um der Quote willen? Nicht mit mir“, sagt Will. Sie zieht die Fahne der politischen Information am höchsten im Rund der ARD-Talker. Auch deswegen ist ihre Wahl als Duell-Moderatorin ein Statement. Und sollte die ARD die Zahl der wöchentlichen Talkshows für die nächste Fernsehsaison ab Herbst 2013 wirklich von fünf auf vier reduzieren wollen, dann wäre es mehr als seltsam, sollte Anne Will, die ARD-Fachkraft für das TV-Duell mit dem wahrscheinlichen Termin 8. September, vorher oder nachher vor die Studiotür geschickt werden.

Die Talkshow muss nicht das Schicksal der 46-jährigen Journalistin sein. Von 2001 bis 2007 moderierte sie die „Tagesthemen“, für ihre so präzise wie ironisch grundierte Arbeit gab es zahlreiche Auszeichnungen wie den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Und dass Anne Will Sport nicht nur bei der „Sportschau“ oder den Olympischen Sommerspielen präsentieren kann, beweist sie durch ihre Hobbys, zu denen auch Laufen und Skifahren gehören. Wer zudem freiwillig Mitglied des 1. FC Köln ist, der weiß, dass das Leben ein Auf und ein Ab ist.

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