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AfD-Chef Bernd Lucke will Ex-"Freiheit"-Mitglieder jetzt lieber doch nicht in seiner Partei sehen.

© dpa

Alternative für Deutschland und "Die Freiheit": Islamkritiker empfehlen jetzt die AfD

Die islamkritische Partei „Die Freiheit“ will ihre Arbeit weitgehend einstellen - und verweist stattdessen auf die Alternative für Deutschland. AfD-Chef Bernd Lucke zeigt sich darüber nicht erfreut - inzwischen plädiert er sogar für einen Aufnahmestopp. Doch etwa 500 Mitglieder der Anti-Islam-Partei sind inzwischen schon bei der AfD eingetreten.

Die islamkritische Partei „Die Freiheit“ hat angekündigt, ihre Arbeit weitgehend einzustellen, um so die „Alternative für Deutschland“ (AfD) zu unterstützen. In einem Mitgliederbrief schreibt „Freiheit“-Chef René Stadtkewitz: „Es muss die Partei die optimalen Startbedingungen erhalten, die die größte Erfolgschance hat, Politik in unserem Sinne gestalten zu können, und dies ist die Alternative für Deutschland.“ Ein Vergleich der Programme zeige, dass sich die Ziele der AfD „zu mindestens 90 Prozent mit unseren“ decken würden. Die „Freiheit“ wolle sich deshalb in Zukunft auf die Kommunalpolitik konzentrieren.

AfD-Chef Bernd Lucke wies die Empfehlung am Dienstag zurück: „Eine Unterstützung durch Herrn Stadtkewitz ist uns nicht willkommen“, sagte er dem Tagesspiegel. Die AfD wende sich gegen Islamfeindlichkeit. Erstmals sprach er sich dafür aus, dass Ex-„Freiheit“-Mitglieder nur nach einer Einzelfallprüfung in die AfD aufgenommen werden sollen. Bisher wurde dies nur in Bayern und Baden-Württemberg so gehandhabt. Der Umgang mit der „Freiheit“ ist parteiintern umstritten.

Nach Angaben von „Freiheit“-Sprecher Michael Stürzenberger sind mittlerweile etwa 500 frühere Parteimitglieder der AfD beigetreten. Auch hätten „Freiheit“- Mitglieder vor allem in Sachsen der AfD im Wahlkampf geholfen. Die dortige AfD- Landesvorsitzende Frauke Petry sagte, sie wisse von einer solchen Unterstützung nichts. Die Partei „Die Freiheit“ war 2010 von dem ehemaligen Berliner CDU-Abgeordneten René Stadtkewitz gegründet worden und setzt sich laut Parteiprogramm „gegen eine Islamisierung unseres Landes ein“. Der bayerische Landesverband der Partei wird vom dortigen Verfassungsschutz überwacht.

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