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Geschichte der NPD: Die Basis bröckelt

Die NPD ist zur ostdeutschen Regionalpartei mutiert. Heute hat sie noch etwa 6000 Mitglieder.

Von Frank Jansen

Es fehlen nur noch zwei Jahre, dann kann die NPD, sollte sie bis dahin nicht verboten sein, ihren 50. Geburtstag feiern. Im November 1964 fand in Hannover die Gründungsversammlung statt. Der Partei gelang ein rascher Aufstieg, bis 1968 zog sie in sieben Landtage ein. Doch ein Jahr später scheiterte die NPD mit 4,3 Prozent bei der Bundestagswahl. Es folgte ein lang anhaltender Abstieg, die Partei zerfleischte sich selbst und es wuchs Konkurrenz heran. Die DVU und später die „Republikaner“ überholten die NPD, in den 1980er Jahren war sie nur noch eine Sekte, die sich weiter radikalisierte. Auch von der Wiedervereinigung und den ausländerfeindlichen Krawallen in Ostdeutschland konnte die NPD zunächst nicht profitieren. Das änderte sich, als Udo Voigt im Jahr 1996 Parteichef wurde. Er propagierte ein Bündnis mit Skinheads und Neonazis, die Parolen der NPD wurden zudem „links“ eingefärbt. Weiteren Auftrieb erhielt die Partei, als das Bundesverfassungsgericht 2003 das Verbotsverfahren einstellte. Ein Jahr danach kam die NPD mit 9,2 Prozent in den sächsischen Landtag und bildete eine Fraktion. In Mecklenburg-Vorpommern folgte 2006 der nächste Wahlerfolg. Die NPD mutierte zur ostdeutschen Regionalpartei, in den westlichen Bundesländern kann sie von ihren Triumphen aus den 1960er Jahren nur noch träumen. Aber auch östlich der Elbe bröckelt heute die Basis. Die Übernahme der DVU hat der NPD kaum einen Gewinn gebracht, die Zahl der Mitglieder stagniert bei 6000.

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