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Der MAD ermittelt, ob die Studenten der Münchner Bundeswehr-Uni Kontakt zum Terrorverdächtigen Franco A. hatten.

© Patrick Seeger, dpa

München: Hinweise auf rechtes Netzwerk an der Bundeswehr-Uni

Seit dem Terrorverdacht gegen den Oberleutnant Franco A. kommt die Bundeswehr nicht mehr zur Ruhe. Jetzt gibt es offenbar einen neuen Verdacht für Verbindungen zu Rechtsextremisten.

An der Bundeswehr-Universität in München gibt es einem Pressebericht zufolge womöglich seit Jahren ein rechtsextremes Netzwerk. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet unter Berufung auf eigene Recherchen, es gebe zahlreiche Verbindungen zwischen Studenten und Absolventen der Universität zur rechtsextremen sogenannten Identitären Bewegung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

284 Verdachtsfälle

Unter Berufung auf den Verteidigungsausschuss des Bundestages heißt es weiter, derzeit überprüfe der Militärische Abschirmdienst (MAD) vier Studenten der Bundeswehr-Universität wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus.
Der Nachrichtendienst muss unter anderem ermitteln, ob die Studenten auch Kontakt hatten zum terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. oder zu seinem mutmaßlichen Komplizen Maximilian T., der an der Bundeswehr-Universität studierte. Die beiden Soldaten werden verdächtigt, einen Anschlag geplant zu haben und diesen Flüchtlingen in die Schuhe schieben zu wollen. Insgesamt überprüft der MAD derzeit 284 Rechtsextremismus-Verdachtsfälle in der Bundeswehr, darunter elf Studenten. Laut "Süddeutscher Zeitung" wollten sich weder die Hochschule noch der MAD zu den Vorwürfen äußern.

Die ursprünglich aus Frankreich stammende "Identitäre Bewegung" ist seit 2012 auch in Deutschland aktiv. Die Gruppe macht gegen eine "Masseneinwanderung" und eine "Islamisierung Europas" mobil. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte im August erklärt, dass es die Gruppierung mit etwa 300 Mitgliedern beobachte. (AFP)

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