zum Hauptinhalt
Mehrere Demonstranten waren am 30. September 2010 im Schlossgarten schwer verletzt worden.

© dpa

Nach Demo gegen Stuttgart 21: Opfer des Wasserwerfereinsatzes akzeptieren Entschädigung

Vor einem Jahr hatte ein Gericht entschieden, dass der Wasserwerfereinsatz gegen Stuttgart-21-Demonstranten 2010 rechtswidrig war. Jetzt stehen die Entschädigungen der Opfer fest.

Nach jahrelangem Streit akzeptieren Opfer des Wasserwerfereinsatzes der Polizei gegen Stuttgart-21-Demonstranten die Entschädigung des Landes Baden-Württemberg. Dietrich Wagner, der seit September 2010 nach Druckstößen aus einem Wasserwerfer nahezu blind ist, sagte am Dienstag in Stuttgart: „Es ist schön, wenn das Ganze mal befriedet und vorbei ist.“ Der 72-Jährige erhält 120.000 Euro. Ein Foto, wie er am „Schwarzen Donnerstag“ gestützt auf Helfer und aus den Augen blutend den Stuttgarter Schlossgarten verlässt, ging um die Welt. Er hatte damals an einer Demonstration gegen das umstrittene Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 teilgenommen.

Der selbstständige Sänger und Schlagzeuger Daniel Kartmann hat infolge von Wasserstößen am „Schwarzen Donnerstag“ eine schwere Augenoperation wegen Netzhautablösung hinter sich. Er erhält 14.000 Euro. Es sei ihm nicht um das Geld gegangen, sondern um die Entschuldigung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor einem Jahr, sagte der Familienvater.

Vor rund einem Jahr hatte das Verwaltungsgericht Stuttgart geurteilt, dass der Polizeieinsatz rechtswidrig war. (dpa)

Zur Startseite