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Im vergangenen Dezember erinnerte ein junger Mann an die Opfer der inzwischen aufgelösten Bereitschaftspolizei Berkut.

© dpa

Ukraine: Mitglieder der Berkut-Bereitschaftspolizei verhaftet

In der Ukraine sind zwölf Mitglieder der inzwischen aufgelösten Berkut-Bereitschaftspolizei verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, während der Proteste gegen die Regierung friedliche Demonstranten erschossen zu haben.

In der Ukraine sind zwölf Mitglieder der inzwischen aufgelösten Sondereinsatztruppe Berkut verhaftet worden. Den Polizisten wird vorgeworfen, friedliche Demonstranten während der Proteste gegen die Regierung erschossen zu haben, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag sagte.

Wie der Sprecher weiter sagte, handelt es sich bei neun der Männer um so genannte „Silowiki“. Das sind Personen, die in die Berkut-Truppen eingeschleust worden sind. Der frühere Präsident Viktor Janukowitsch habe vor allem Ex-Häftlinge und Kriminelle rekrutiert und solche Personen systematisch bei Polizei, Justiz und Armee untergebracht, hieß es weiter.

Den nun festgenommenen Männern wird vorgeworfen, an den Einsätzen am 20. Februar 2014 aktiv beteiligt gewesen zu sein. Die Sondereinheit Berkut soll damals einen Befehl gehabt haben, gezielt auf Demonstranten aus dem Maidan in Kiew zu schießen. Innerhalb weniger Stunden, kamen damals fast 50 Menschen ums Leben. Die meisten der Opfer wiesen Schüsse in Kopf, Hals und Brustbereich auf, diese Verletzungen deuteten auf gezielte Todessschüsse hin, hieß es von Seiten der Generalstaatsanwaltschaft.

“Die Polizisten wurden für Sondereinsätze trainiert, zu denen auch die Tötung von Menschen gehört“, sagte der Sprecher. “Sie wurden direkt vom Präsidialamt überwacht.“ . Die Polizei-Organisation Berkut wurde Ende Februar aufgelöst.

Russland kündigt Abzug der Truppen von der Grenze an

Unterdessen kündigte die russische Regierung einen Abzug der Truppen von der Grenze zur Ukraine an. Die Soldaten kehrten in ihre Kasernen zurück, sobald die derzeitigen Manöver beendet seien, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag. Zugleich forderte er von der Nato Informationen über die militärischen Aktivitäten des Verteidigungsbündnisses in Osteuropa und eine Deeskalation in der Kommunikation zwischen beiden Seiten.

Erst am Mittwoch hatte Nato-Oberkommandeur Philip Breedlove vor einer “unglaublich Besorgnis erregenden“ Lage an der russisch-ukrainischen Grenze gewarnt. Mit den dort konzentrierten Truppen könne Russland binnen weniger Tage alle seine möglichen Ziele in der Ukraine erreichen. Die Regierung in Moskau warf der Nato im Gegenzug vor, zur Sprache des Kalten Krieges zurückzukehren. (mit rtr)

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