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Am Boden: Arjen Robben fiel unglücklich auf die Rippe und musste bereits in der 24. Minute ausgewechselt werden.

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Update

0:2 gegen Borussia Mönchengladbach: FC Bayern München: Manuel Neuer patzt, Arjen Robben verletzt sich

Bayern München hat am Sonntagabend beim 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach die erste Heimniederlage seit elf Monaten kassiert. Nationalkeeper Manuel Neuer patzt, Arjen Robben erleidet Bauchmuskelriss.

Das Ergebnis war ernüchternd, aber zu verschmerzen für den FC Bayern München. „Es ist nicht viel passiert“, stellte Nationalspieler Thomas Müller nach der ersten Heimniederlage fest. Im Titelkampf zumindest nicht. Der Vorsprung in der Bundesliga-Tabelle beträgt nach dem 0:2 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach immer noch zehn Punkte. Es gab an diesem Sonntagabend aber noch eine etwas schlechtere Nachricht für den Rekordmeister als die zweite Saisonniederlage. Der ausgewechselte Arjen Robben fällt wegen eines Bauchmuskelrisses mehrere Wochen aus, höchstwahrscheinlich fehlt er somit auch im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Porto. „Das ist mindestens genauso schlimm wie die Niederlage“, erklärte Karl-Heinz Rummenigge: „Es war kein angenehmer Abend“, fand der Vorstandsvorsitzende. Für die Münchner jedenfalls nicht.

Die Gladbacher hingegen ließen sich von ihren mitgereisten Fans noch lange feiern. Sie festigten als Tabellen-Dritter die Champions-League-Ambitionen.

Bereits bei seinem Bayern-Debüt war Neuer ein folgenschwerer Patzer unterlaufen

Ihr Trainer Lucien Favre hatte wie immer den Gegner gründlich studiert. „Jede Mannschaft“, hatte er gesagt, „hat ihre kleinen Schwächen.“ Es seien Details, „die nicht alle sehen“. Allerdings dürfte der Gladbacher Trainer damit wohl kaum an Manuel Neuer gedacht haben. Und doch war es der Münchner Torhüter, dessen Missgeschick die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit elf Monaten einleitete. In der 30. Minute bekam Patrick Hermann auf rechts den Ball und spielte zurück in die Mitte, wo Raffael flach abzog. Der Ball rutschte dem Münchner Torhüter unter den Händen durch und kullerte über die Linie.

Das Malheur erinnerte an Neuers Bundesliga-Debüt für den FC Bayern im August 2011. Damals war ihm ebenfalls ein folgenschwerer Patzer gegen Gladbach unterlaufen. „Mein Problem war, dass ich den Ball festhalten und in meinem Bereich halten wollte. Ich wollte nicht den Rebound ermöglichen, deshalb sah das dann so aus“, rechtfertigte sich Neuer. Sein Trainer Pep Guardiola nahm den Keeper in Schutz. „Der Ball war nicht einfach zu halten, er war schnell. Aber wir haben nicht deshalb verloren“, sagte der Spanier. Tatsächlich hatten die Bayern nach dem 0:1 noch eine Stunde Zeit, um das Spiel zu drehen. Aber es fehlten ihnen sowohl zündende Ideen als auch das Tempo, um die gut gestaffelte Gladbacher Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Vor allem in der zweiten Halbzeit, fand Favre, „hatten wir gute Lösungen“. Nur in den ersten 20 Minuten sind die Gäste etwas unter Druck geraten. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings Robben noch dabei. Der Niederländer musste nach einem kompromisslosen Einsteigen von Tony Jantschke in der 22. Minute vom Feld.

In der zweiten Hälfte bewahrte Neuer seine Mannschaft zwar zunächst vor einem weiteren Gegentreffer, als er den Ball nach Andre Hahns Schuss gegen den Pfosten lenkte, aber seine Laune hob diese Aktion vermutlich nicht. Zumal in der 72. Minute doch das 2:0 für die Gäste vom Niederrhein fiel. Im Mittelfeld versäumten es die Bayern, den Pass zu Christoph Kramer zu unterbinden, der Weltmeister spielte im Strafraum Bastian Schweinsteiger aus und legte quer zu Raffael, der aus kurzer Distanz abzog und zum 2:0 traf. Dieses Mal traf Neuer keine Schuld. Die Münchner hatten sich zum zweiten Mal an diesem Abend auskontern lassen. Die Anfälligkeit bei schnellen Gegenstößen gehört zu den augenscheinlichen Schwächen des FC Bayern in dieser Rückrunde. „Große Mannschaft müssen lernen, mit neun oder zehn Mann anzugreifen“, weiß Guardiola. Der Deutsche Meister hat dies schon einmal besser beherrscht als im Moment. Aber das noch größere Problem war am Sonntag die Harmlosigkeit im Angriff. Erst vier Minuten vor Ende musste Gästekeeper Yann Sommer einen Kopfball von Robert Lewandowski parieren.

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