zum Hauptinhalt
Kevin de Bruyne vor Oscar Wendt. Lange lief es in Manchester anders herum.

© Reuters

2:4 bei Manchester City: Borussia Mönchengladbach verpasst die Europa League

Eine Halbzeit lang sah es richtig gut aus für Borussia Mönchengladbach bei Manchester City. Doch aus einem 2:1 wurde ein 2:4 und die Schützenhilfe von Juventus blieb auch aus.

Wilfried Bony lief auf die jubelnde Fankurve zu. Die Arme hatte der Stürmer von Manchester City übereinander gelegt und breitete sie dann aus. Game over, alles aus, Borussia Mönchengladbach ist raus dem Europapokal, schien der Mann von der Elfenbeinküste zu sagen, der fünf Minuten vor Schluss den Treffer zum 4:2-Endstand erzielt hatte. Damit endet die erste Champions League-Saison der Gladbacher bereits nach der Vorrunde, nachdem sie sich bei 2:1-Halbzeitführung noch Hoffnungen auf die Europa League gemacht hatten. Doch nun sind sie als Gruppenletzter ausgeschieden, ManCity und Juventus ziehen ins Achtelfinale ein, den dritten Platz sicherte sich der FC Sevilla mit einem 1:0-Sieg über die Turiner.

Trotz starker Leistung verloren die Gladbacher erstmals nach zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage wieder eine Partie. Vor 46 000 Zuschauern im Stadion von Manchester City reichten die beiden Tore von Julian Korb und Raffael für die Borussia nicht. Mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten brachte Geburtstagskind Raheem Sterling die Gastgeber am Dienstagabend auf die Siegerstraße. David Silva hatte die Führung erzielt, Bony besorgte den Endstand.

„Kein Drama - wir haben den deutschen Fußball eindrucksvoll vertreten“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. „In der ersten Halbzeit haben wir Manchester an die Wand gespielt“, befand er, aber „nach dem 2:2 ist der Bann gebrochen.“ Abwehrspieler Havard Nordtveit war ebenso wie seine Teamkollegen enttäuscht. „Das tut weh nach diesem Spiel“, gab der Norweger zu. „Aber wenn man am Ende fünf Punkte in dieser Gruppe holt, ist das eine gigantische Leistung.“

Schon vor dem Spiel hatte Borussias Manager Max Eberl davon gesprochen, die Mannschaft habe trotz allem eine großartige Vorrunde gespielt, müsse nun aber alles raushauen für Platz drei. Trainer André Schubert schickte dafür genau die gleiche Startelf auf den Rasen wie bei der 3:1-Gala gegen den FC Bayern drei Tage zuvor. Es war jedoch erneut nicht die beste, denn der Bundesliga-Dritte muss weiterhin auf sechs Spieler verzichten: Martin Stranzl, Alvaro Dominguez, Nico Schulz, Patrick Herrmann, Ibrahima Traore und André Hahn. Auch City fehlten sechs wichtige Akteure, darunter die ehemaligen Bundesligaprofis Martin Demichelis und Vincent Kompany sowie der 2:1-Siegtorschütze aus dem Hinspiel im Borussia-Park, Sergio Aguero.

Weil Juventus in Sevilla verlor, hätte Gladbach gewinnen müssen

Vor mehr als 4000 mitgereisten Gladbach-Fans demonstrierten die Gäste, dass sie sich beim Tabellendritten der Premier League keinesfalls verstecken wollten. Nach Steilvorlage von Fabian Johnson zog Korb im 16er aus spitzem Winkel nach vier Minuten über das Tor – ein Warnschuss für den englischen Vizemeister.

Dann wurden die Gastgeber um den früheren Wolfsburger Kevin De Bruyne munterer: Beim Führungstreffer durch den Spanier Silva, der die Kugel in den Winkel hämmerte, war Gladbach-Keeper Yann Sommer, der eine ganz starke Leistung bot und viele Chancen der Citizens vereitelte, chancenlos. Allerdings sah die Hackentrick-Vorlage von Raheem Sterling, der seinen 21. Geburtstag feierte, da deutlich besser aus als die Gästeabwehr. Die Antwort der Gladbacher ließ nicht lange auf sich warten: Nach überragendem Slalomlauf von Fabian Johnson auf der linken Seite erzielte Korb mit einem trockenen Rechtsschuss seinen ersten Europapokaltreffer – zugleich das erste Auswärtstor der Gladbacher in der Gruppenphase.

Das Billardtor des Brasilianers Raffael nach Ballstafette über Oscar Wendt und Johnson markierte die verdiente Führung der erneut bestens eingestellten Schubert-Truppe, die vor der Pause mehr Ballbesitz hatte und die wichtigen Zweikämpfe gewannen. Die zweite Halbzeit gehörte dann mehr und mehr den Engländern. Viel Zeit zum Trauern hat Gladbach nicht: Bereits am Samstag steht das Team bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga vor der nächsten Prüfung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false