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Der HSV ist ein wirklich besonderer Klub - nicht nur was die Relegation angeht. Der Verein hat sogar einen Fanfriedhof.

© dpa

Auslaufen mit Lüdecke: Schafft es der Hamburger SV diesmal?

Auch in diesem Jahr steuert der HSV auf den Relegationsplatz zu. Nur zum Abstieg hat es bisher noch nicht gereicht. Was fehlt da bloß?

Die Saison befindet sich auf der Zielgeraden. Was eigentlich egal ist, denn die Entscheidungen sind ja weitestgehend gefallen. Die teuerste Mannschaft wurde Meister, wie immer. Die beiden preiswertesten Teams sind abgestiegen. So weit, so gut. Am letzten Spieltag kommt es aber tatsächlich noch zu einem Showdown. Wer ergattert den Relegationsplatz und darf sich mit dem Drittplatzierten aus Liga zwei messen?

Der Hamburger Sportverein hat einen traditionellen Anspruch auf dieses Ziel. Die Hanseaten landeten in den letzten drei Jahren zweimal auf dem ominösen Platz 16. Und auch dieses Jahr sieht es wieder sehr, sehr gut aus. In Hamburg muss man wirklich von kontinuierlicher Arbeit sprechen. Doch für den ganz großen Wurf, den Abstieg, hat es letztlich nie ganz gereicht. Irgendwas fehlt immer. Was das im Einzelnen ist, müsste noch mal genauer analysiert werden. Denn eigentlich hat man ja alles unternommen, einen Abstieg endlich einzutüten. Und viele Beobachter müssen neidlos eingestehen: Ja, die Jungs von der Elbe hätten es wirklich mal verdient! Jahr für Jahr Trainer entlassen und Sportvorstände, für viel Geld permanent die falschen Spieler geholt.

Die HSV-Abwehr würde der Liga schon fehlen

Was man aber schon mal vorab sagen kann: An der Abwehr hat es sicherlich nicht gelegen. Sie war Jahr für Jahr stets erfrischend desolat. Hat uns immer große Freude und Unterhaltung beschert. Und da bin ich ganz ehrlich: Diese Abwehr würde fehlen! Aber so weit ist es ja noch nicht. Auch dieses Jahr wird es nicht einfach, die Liga zu verlassen. Denn man hat gleich mehrere Konkurrenten. Augsburg mischt noch mit. Vor allem aber der VfL Wolfsburg! Die halten richtig dagegen. Aber wie! Als sechstteuerste Mannschaft der Liga da unten rumzudümpeln, dazu gehört einiges. Der HSV ist also gewarnt. Gegen eine Truppe wie die Wolfsburger kann im entscheidenden Spiel durchaus auch mal gewonnen werden.

Ach ja. Zu Hertha wollte ich auch noch etwas sagen. Die Berliner waren nach neun Auswärtspleiten plötzlich siegreich. Die überraschen einen immer wieder. Im Negativen, wie im Positiven. Sollte es bei der jetzigen Platzierung nach dem letzten Spieltag bleiben, schneide ich mir die Tabelle aus. Ich verstecke sie und gucke nach einer Woche noch mal drauf. Sind sie dann immer noch Fünfter, glaube ich es.

Der Berliner Kabarettist Frank Lüdecke schreibt an jedem Montag über die Fußball-Bundesliga.

Frank Lüdecke

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