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Albas Spieler, wie hier Ismet Akpinar (m), hatten es nicht leicht gegen aggressiv verteidigende Ulmer.

© dpa

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin kassiert Heimniederlage gegen Ulm

Bittere Pleite für Alba Berlin: Wegen einer katastrophalen ersten Hälfte unterlagen die Berliner im Heimspiel gegen Vizemeister Ulm. Vor allem in Verteidigung schwächelte Alba.

Es waren noch 0,2 Sekunden auf der Uhr, Spielmacher Per Günther warf den Ball schnell ein, aber die Zeit reichte nicht mehr für die Ulmer, um 100 Punkte in Berlin zu erzielen. Das wäre hart gewesen für Alba, das gab es seit Jahren nicht mehr nach regulärer Bundesliga-Spielzeit. Am Ende stand nach schwacher erster Halbzeit und einer Steigerung in der zweiten Hälfte eine 94:98 (21:29, 23:29, 24:15, 26:25)-Niederlage, die erste Pleite im dritten Saisonspiel. Wobei das Spiel gegen den Vizemeister der erste richtige Härtetest war. „Am Ende waren es zu viele Punkte, das liegt eher den Ulmern“, sagte Berlins Niels Giffey. „Wir haben sie in der ersten Halbzeit spielen lassen“, kritisierte Coach Ahmet Caki. „Wir müssen viele Situationen besser verteidigen.“

Sage und schreibe 58 Punkte ließen die Berliner vor dem Seitenwechsel zu. Neben der Verteidigung haperte es vor allem unter dem Brett, in der ersten Hälfte holte Alba nicht einen Offensivrebound und griff auch insgesamt weniger Abpraller als Ulm (25:34). „Das hat uns viel Ballbesitz gekostet“, analysierte Giffey. Immerhin leisteten die Berliner in der zweiten Hälfte Gegenwehr, angeführt von Kapitän Dragan Milosavljevic (21 Punkte) und Peyton Siva (17 Zähler).

Dabei hatte Alba vor 9544 Zuschauern am Tag der Deutschen Einheit gleich 5:0 vorn gelegen. Doch es blieb die einzige Führung des Spiels. Die Ulmer zogen schnell davon, dirigiert vom anfangs überragenden Per Günther, der allein im ersten Viertel 13 Punkte erzielte und 19 Zähler insgesamt. „Wir haben Per früh ins Spiel kommen lassen“, kritisierte Giffey. Das lag auch daran, dass Spielmacher Siva auch im dritten Spiel in der Bundesliga fremdelte. Zwischendurch bekam er eine Einzelstunde an der Taktiktafel von Coach Caki. Das half, der US-Amerikaner kam wie aufgedreht aus der Halbzeitpause und führte Alba zwei Minuten vor dem Ende bis auf zwei Punkte an die Ulmer heran. Doch am Ende waren die Gäste um Ex-NBA-Profi Tim Ohlbrecht (17 Punkte) zu überlegen unter dem Korb und brachten das Ergebnis nach Hause.

„Das ist eine Erfahrung, aus der wir lernen können“, sagte Distanzwerfer Dominique Johnson vor dem nächsten Spiel zu Hause gegen Frankfurt am Samstag. Und Geschäftsführer Marco Baldi war hernach der Ansicht, dass das Ulm-Spiel zwei oder drei Wochen zu früh gekommen sei. Die Erklärung für diese Einschätzung lieferte Flügelverteidiger Akeem Vargas, der konstatierte: „Wir spielen dieses Jahr einen komplett anderen Stil als im Vorjahr."

Punkte zu erzielen, damit haben die Berliner kaum Probleme, aber in der Defensive und beim Rebound hat das Team noch Probleme, sich auf den neuen Stil von Ahmet Caki einzustellen. Obwohl der seine Spieler überraschend in Schutz nahm. „Wir haben keine geborenen Rebounder“, sagte der Trainer, „aber trotzdem müssen wir es besser machen.“

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