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Nicht nur Berlins Niels Giffey (rechts) tat sich gegen den Münchner Nihad Djedovic schwer. Albas gesamtes Team hatte Probleme.

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Update

Heimniederlage gegen die Münchner: Alba Berlin hat keine Chance gegen den FC Bayern

Alba Berlin verliert am Sonntag deutlich gegen den FC Bayern. Beim 56:80 verwandeln die Berliner keinen Dreipunktewurf.

Die gute Nachricht für Alba Berlins Basketballer lautet: Schon am kommenden Samstag haben sie die Chance, es gegen den FC Bayern München besser zu machen. Dann treffen beide Teams im Pokal im Halbfinale des Top-Four-Turniers erneut aufeinander. Die schlechte Nachricht für Alba ist allerdings, dass sich bis dahin einiges verändern muss, wenn die Berliner vor eigenem Publikum ins Endspiel einziehen wollen.

Am Sonntagnachmittag jedenfalls fand Alba keinerlei Mittel, um dem Rivalen aus dem Süden beizukommen oder ihn auch nur ein wenig zu ärgern. In der Bundesliga blieben die Berliner bei ihrer 56:80 (12:25, 17:19, 10:16, 17:20)-Heimniederlage chancenlos, das 30. Duell der beiden Klubs war so einseitig wie selten zuvor. „Bayern hat das komplette Spiel kontrolliert“, sagte Alba-Trainer Ahmet Caki. „Wir wollten unbedingt gewinnen, vielleicht sogar zu viel. Dadurch waren wir auch früh frustriert, als es zu Beginn nicht gut lief.“

Den Berlinern fehlte besonders Peyton Sivas Kreativität

Schon beim heftigen 58:97 im Hinspiel Mitte Oktober war Alba in München völlig untergegangen, seitdem hatten die Berliner sich allerdings stark verbessert, eine Überraschung gegen den Tabellendritten schien nicht ausgeschlossen. Doch schon nach wenigen Minuten war alle Aufbruchstimmung bei den 12.741 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof verflogen. Auf Seiten der Berliner schien niemand im Angriff Verantwortung übernehmen zu wollen, stattdessen landete der Ball gegen die extrem physische Verteidigung der Münchner wiederholt beim Gegner oder im Aus. Es dauerte mehr als fünf Minuten, ehe die Gastgeber ihre ersten Punkte erzielten, da stand es aber schon 9:0 für die Bayern.

Ohne den immer noch verletzten Spielmacher Peyton Siva fehlten den Berlinern die ordnende Hand und die Kreativität, die nötig gewesen wären, um Münchens Defensive vor eine echte Herausforderung zu stellen. So lief es in Albas Angriff zumeist auf Einzelaktionen von Elmedin Kikanovic hinaus. Die 18 Punkte des besten Berliner Werfers halfen aber auch nicht wirklich weiter, zumal Alba bei 15 Versuchen keinen einzigen Wurf von der Dreipunktelinie traf – tatsächlich keinen einzigen, der Statistikbogen wies nach Spielende Schwarz auf Weiß die schier unglaubliche Quote von null Prozent aus.

Für Alba ist es die dritte heftige Pleite in einer Woche

Ganz anders die Münchner: Voller Selbstvertrauen und Geduld ließen die Spieler von Coach Sasa Djordjevic den Ball laufen, trafen ihre gut herausgespielten Würfe hochprozentig und waren auch im Rebound aggressiver und aufmerksamer als die Berliner. Bester Bayern-Werfer war Nihad Djedovic mit 15 Punkten, auch der ehemalige Alba-Kapitän Alex King zeigte mit zehn Zählern ohne Fehlwurf eine starke Leistung. Alba-Coach Ahmet Caki stellte in der Verteidigung mehrfach sein System um, einen nennenswerten Unterschied machte das aber nicht, so etwas wie Spannung kam an diesem Nachmittag nie auf. Djordjevic konnte es sich auch locker leisten, seinen beiden Nachwuchsspielern Georg Beyschlag und Marvin Ogunsipe im lockeren Schlussviertel ein paar Spielminuten zu gönnen.

Die Berliner mussten am Ende die dritte heftige Niederlage innerhalb einer Woche wegstecken. Am  vergangenen Sonntag hatten sie mit 23 Punkten Rückstand in Bonn verloren, am Mittwoch im Eurocup mit 26 Punkten gegen Valencia, an diesem Sonntag standen bei der Schlusssirene 24 Zähler weniger als beim FC Bayern auf der Anzeigetafel. Mitte der Woche empfangen die Berliner noch Jena, ehe die Revanche gegen die Münchner ansteht. Auf Ahmet Caki kommt die schwere Aufgabe zu, seine Spieler bis dahin nicht nur aufzurichten, sondern auch spielerisch und taktisch auf das Pokal-Halbfinale vorzubereiten und den Rückstand auf etlichen Baustellen in der Mannschaft aufzuholen. Die Frage nach dem Spiel gegen München muss aber lauten: Wo anfangen?

„Wir müssen auf uns schauen“, sagte Ahmet Caki. „Und wir müssen Jena schlagen, um unsere Siegermentalität zurückzubekommen.“

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