Wenn sich eine Lieblingsbar zum Touristenmagnet entwickelt, wird es knifflig. Nicht mehr hinzugehen, fühlt sich wie eine Niederlage an.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 24.10.2013
Grete L. und ihr K.
Halej Redjaian/Henry Kleine.
Überzuckert: Der neue „Nussknacker“ des Staatsballetts erstickt in putzigen Kitschorgien.
Ihretwegen gibt es Sorgen und Albträume, endlose Sitzungen und Telefonate: Les Chronophages, Zeitfresser, nennen Franzosen die Leute, die ohne sinnstiftenden Zweck und guten Anlass die Lebenszeit andrer wegraffen, rücksichtslos, egoman, lebensblind. Der Bischof von Limburg ist nur einer von vielen.
Überall muss alles immer schneller gehen, immer kürzer dauern. Auch in der Musik. Die Donaueschinger Musiktage stellen sich gegen den Mainstream – und zelebrieren die große Form.
Sie sind einander nah und fern zugleich: Die Städte Wien und Berlin. Jetzt widmet die Berlinische Galerie den Malern der Moderne aus beiden Metropolen eine Ausstellung. „Wien Berlin“ ist ein Paukenschlag.
Ein Album gräbt die Lieder türkischer Gastarbeiter aus: Ein Treffen mit Sänger Riza Taner und Initiator Imran Ayata.
Ein neues Festival für zeitgenössische Musik soll in Hamburg künftig für außergewöhnliche Hör-Abenteuer sorgen. Im Mittelpunkt: Musik, die immer noch den Ruf hat, schwer genießbar zu sein.
Mit dem Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo stellt sich ein südamerikanisches Spitzenensemble in der Philharmonie vor. Dass hier präzise gearbeitet wird, zeigt Chefdirigentin Marin Alsop.
Britische Musik hat es schwer in deutschen Konzertsälen. Doch nun sind die Werke Edward Elgars gleich zwei mal in Berlin zu hören, durch Daniel Barenboim und die Domkantorei.
Mit dem Kunstlied ist es wie mit der Lyrik: Es gilt als Nischenprodukt mit ungewisser Zukunft. Das „Musikforum am Gendarmenmarkt“ lässt mit einem Konzertabend den Glauben an das Kunstlied wieder auferstehen.
„Ground and Floor“ im Hebbel am Ufer.
Das DSO mit Kent Nagano und Bernhard Hartog.
Zwei Männer, eine Straße ohne Ende und viele, viele Bäume: Alvin (Paul Rudd) und Lance (Emile Hirsch) schleppen sich mit Gerät durch einen abgebrannten Wald. Der Auftrag: Mittelstreifen erneuern!
Als gebürtiger Oberhausener hatte Christoph Schlingensief auch zum Filmaufbruch um das dortige Manifest ein besonderes Verhältnis. Schließlich drehte er schon mit acht seinen ersten Super8-Film.
Lange Nacht der Bibliotheken.
Imperfekt: die Komödie „Der fast perfekte Mann“.
Im Verdi-Jahr führt die Hamburgische Staatsoper drei selten gespielte Frühwerke des Meisters auf.
Meckpomm lebt: Die Doku „Am Ende der Milchstraße“ zeigt ein Dorf jenseits aller Idyllen.
Museen haben kein Geld für Experimente. Ein großer Luxus also, dass die Bundeskulturstiftung dem Museum für Asiatische Kunst und dem Ethnologischen Museum 4,1 Millionen Euro gibt, um Ausstellungskonzepte und Inszenierungen für das Humboldt-Forum am Schlossplatz auszuprobieren, in das die beiden Sammlungen 2019 ziehen sollen.
Suhrkamp: Barlach will nicht in Berufung gehen.
Seit dem Wintersemester 2007/2008 kommen auf Einladung des Deutschen Übersetzerfonds und der Freien Universität Berlin alljährlich namhafte Übersetzer nach Berlin, um öffentlich über ihre Arbeit nachzudenken. Ob es Frank Günther war, der Shakespeare ins Deutsche brachte, Burkhart Kroeber, der sich mit Umberto Eco einließ oder Rosemarie Tietze mit Tolstoi: Sie alle haben der August- Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung ihr je besonderes Gepräge gegeben.