Werfe dem Theater noch einer vor, den Anschluss an den Zeitgeist verloren zu haben! Tagesaktueller als der Theaterdiscounter kann man in diesen prä-adventlichen Novemberwochen schließlich kaum sein: Geborgenheit üben reloaded heißt der imperativische Untertitel von Malte Schlössers Performance, die auch ansonsten vorweihnachtlich-altruistisches Gedankengut verheißt: „Mit galanter Theorie-Piraterie und dem Neu-Einüben von Gefühlen“, verspricht die Presseabteilung der freien Spielstätte in der Klosterstraße 44 in Mitte, „entgegnen Schlössers Performer der Durchökonomisierung unserer Leben“.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 18.11.2013
Die Architektenkammer Berlin wirft dem Architekten Stephan Braunfels vor, die Umstände seines Ausscheidens aus dem Schlosswettbewerb von 2008 falsch darzustellen. Braunfels hat bereits früh vorgeschlagen, beim Wiederaufbau des Berliner Schlosses die östliche, moderne Fassade wegzulassen.
Andrzej Wirth stellt seine Jahrhundert-Biografie vor.
„Schöne Bescherung“ heißt der heitere Berlin-Roman von Christoph Geiser. Mit dem Autor unterwegs am Ludwigkirchplatz.
Alles auf Anfang am Maxim-Gorki-Theater. Nach dem "Kirschgarten" kommen jetzt zwei weitere russische Premieren: "Der Russe ist einer, der Birken liebt" und "Schwimmen lernen"
An der Deutschen Oper verlegt Christoph Loy Verdis „Falstaff“ ins Altenheim - und fühlt sich offenbar zu sehr eingeschüchtert von anderen Regisseuren, die vor ihm ähnliches getan haben.
Das wirft ein schlechtes Licht auf den deutschen Staat: Im Umgang mit NS-Beutekunst handelt er zögerlich und ineffektiv. Sagt Anne Webber von der „Commission for Looted Art“ in London.
Ein Bruckner-Messiaen-Abend in der Philharmonie, mit dem Rundfunkchor Berlin, dem Rundfunk-Sinfonieorchester und Marek Janowski.
Sie schrieb über Afrika, über das Politische im Privaten, über Frauen und ihre Rechte. 2007 wurde Doris Lessing dafür mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Am Sonntag ist die britische Schriftstellerin in London gestorben.
Sie ist jetzt die 60. Kleist-Preisträgerin: die 62-jährige Berliner Erzählerin Katja Lange-Müller. Nike Wagner, bis eben Intendantin des Weimarer Kunstfests und Allein-Jurorin, begründete ihre Wahl mit einer exzellenten Laudatio.
Hitler besuchte die Museumsinsel lediglich ein Mal während der braunen Jahre, Goebbels' Begehrlichkeiten wies man erfolgreich zurück: Trotzdem wurden die Staatlichen Museen nach 1933 ein wichtiger Teil des NS-Kulturbetriebs. Ein Sammelband beleuchtet nun Anpassung und Widerwillen.
Erstmals wurde der Deutsche Theaterpreis in Berlin verliehen. Der Abend im Schillertheater war dabei aufs Angenehmste enttäuschend - allein die für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Inge Keller überzeugte durch Abwesenheit.
Mit einer Reporterin hat Cornelius Gurlitt nun erstmals über seine Beweggründe gesprochen, 1406 zum Teil verschollen geglaubte Kunstwerke über Jahrzehnte in der eigenen Wohnung gelagert zu haben. Dabei offenbart sich einer, der sich ohne jeden Zweifel für den rechtmäßigen Besitzer der Sammlung hält.
Für den Philosophen Immanuel Kant gab es genau vier Fragen, die sich ernsthaft denkende Menschen stellen müssen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun?
Max Raabe.
Zum Tod der Schriftstellerin Doris Lessing.
NachtSpiele.