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Frauen protestieren, indem sie in der Londoner U-Bahn essen.

© picture alliance / ZUMAPRESS.com

Facebook-Gruppe „Women Who Eat on Tubes“: Frauen protestieren gegen Foto-Aktion

Skurriler Konflikt in London: Frauen essen aus Protest gegen Facebook-Gruppe in Londons U-Bahn. Diese Facebook-Gruppe fotografiert andauernd essende Frauen in der U-Bahn. Das gibt kuriose aber auch demütigende Ergebnisse.

Mit einem Mittagessen in der Londoner U-Bahn haben Frauen am Montag dagegen protestiert, dass ungefragt Fotoaufnahmen von Frauen online gestellt werden, wenn sie in der U-Bahn essen. Der Protest richtet sich gegen die Facebook-Gruppe „Women Who Eat on Tubes“ (Frauen, die in der U-Bahn essen), die Fotos von essenden Frauen veröffentlicht. Diese Gruppe hat mehr als 20.000 Mitglieder, die die Fotos sammeln und austauschen.

Der Gründer der Facebookgruppe „Women Who Eat on Tubes“ spricht von Kunst

Der Gründer der Facebook-Gruppe, Tony Burke, rechtfertigte die Sammlung als empirische Studie und als Kunst. Er sammele die Fotos bereits seit 2011. Was zunächst als kleines Projekt begann, sei nur durch die Medienaufmerksamkeit eine große Sache geworden, sagte Burke BBC Radio 4. In der Gruppe werden unter anderem unvorteilhafte Fotos von Frauen mit weit aufgerissenen Mündern, mit Fastfood auf dem Schoß oder in anderen Situationen beim Essen geteilt.

In Großbritannien sind Aufnahmen von Privatpersonen erlaubt

Eine der Initiatorinnen des Protest-Essens, Lucy Brisbane Mckay, sagte der BBC, Frauen wollten nicht als Freiwild angesehen werden, von denen man immer und überall Fotoaufnahmen machen könne. Londons Verkehrsbetriebe riefen dazu auf, anderen Fahrgästen respektvoll zu begegnen. Frauen, die sich belästigt fühlten, sollten sich an die Polizei wenden. Anders als in Deutschland sind in Großbritannien die Aufnahmen von Privatpersonen und das Veröffentlichen fast immer erlaubt. Es ist juristisch kaum möglich, gegen die Veröffentlichung der Bilder vorzugehen. (epd)

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