zum Hauptinhalt

Panorama: Mit iPad in den Disney-Film Zuschauer sollen parallel

am Computer spielen.

Berlin - Als „Arielle, die Meerjungfrau“ 1989 in die Kinos kam, war die Filmwelt noch eine andere. Singende Krabben, glitzernde Fische – das musste reichen, um zu faszinieren. Und ein Hinweis, zu Beginn des Films jetzt bitte das Mobiltelefon auszuschalten, war auch noch nicht nötig. Jetzt kommt der Zeichentrickklassiker in einer Neuauflage in die Kinos. Und die Geräte sollen diesmal eingeschaltet werden: Am Freitag wird „Arielle“ mit einer iPad-Applikation in die amerikanischen Kinos kommen. Wer ein Tablet besitzt, kann es in das Kino mitbringen und parallel zum Film mitsurfen.

An ausgewählten Stellen im Film können die Zuschauer die Leinwand abfotografieren, um Minispiele, Rätsel, Liedtexte und Extras auf ihren iPads zu aktivieren. Über die App, die vorher zum Download angeboten wird, soll das Publikum im Kinosaal zudem untereinander in Konkurrenz um die Highscore bei Spielen treten. Zur großen Leinwand kommt so das hellblaue Glimmen hunderter Tablet-Bildschirme.

Die Mischung von Filmformaten mit mobilen Endgeräten wird „Second Screen“ genannt und im Fernsehen bereits oft genutzt. So bieten zum Beispiel Reality-Formate wie „Germany’s Next Topmodel“ interaktive Chats für die Zuschauer. Mobile Geräte vor die Kinoleinwand zu holen, hatte sich aber bisher noch kein Studio getraut.

Disney hatte im vergangenen Jahr die iPad-Nutzung im Kinosaal nach eigenen Angaben bereits „mit positiver Resonanz“ getestet. „Arielle“ ist jetzt der Härtetest – und für den Konzern hoffentlich nicht das Ende des Vertrauens in die eigene Erzählkraft. Marc Röhlig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false