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Auf die Minute? Im Januar hat es häufiger geklappt.

© Kai-Uwe Heinrich

Deutsche Bahn: Züge im Januar so pünktlich wie lange nicht mehr

Bahnreisende mussten im Januar weniger Verspätungen in Kauf nehmen als in den zwölf Monaten zuvor. Die Deutsche Bahn kann dafür aber fast nichts.

„Xaver“ und „Christian“ haben die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr geärgert, auch das Hochwasser an der Elbe hatte den Zugverkehr über Monate ausgebremst, vor allem von und nach Berlin. Die Folge war eine extrem dürftige Pünktlichkeit von ICEs und ICs – zeitweise waren nur 69 von 100 Zügen rechtzeitig am Bahnsteig. Das neue Jahr hat nun für den Staatskonzern besser begonnen. 85,5 Prozent der Fernzüge kamen nach Tagesspiegel-Informationen im Januar fahrplangemäß am Zielbahnhof an. Einen solchen Wert hatte die Bahn im gesamten vergangenen Jahr nicht erreicht.
Als pünktlich wertet die Bahn einen Zug, der weniger als sechs Minuten nach der angegebenen Zeit am Ziel ankommt. Im Nahverkehr waren zum Jahresauftakt sogar 96,4 Prozent aller Züge pünktlich, auch diesen Wert schaffte die Bahn 2013 zu keiner Zeit. Auf kurzen Strecken sind die Werte allerdings generell besser, weil es wegen der geringeren Laufwege weniger Störungen geben kann. Schon seit der zweiten Dezemberhälfte sei die Bahn zuverlässiger unterwegs als bislang, hieß es aus Kreisen des Unternehmens.

Verantwortlich für die bessere Lage ist zum einen der milde Winter. Kälte und Schnee hielten sich bislang republikweit in Grenzen, anders als 2010/2011 und 2011/2012, als Züge reihenweise ausfielen. Auch gibt es derzeit im Gleisnetz kaum Baustellen. Zudem sind im Moment so viele ICEs verfügbar wie seit Jahren nicht mehr. Derzeit sind mehr als 220 der insgesamt 253 Einheiten einsetzbar. In der Vergangenheit hatte der Konzern intensiv in seine Wartungs-Infrastruktur investiert, etwa um die notwendig gewordene Prüfung der Achsen auf Risse zu gewährleisten. Wegen des milden Wetters gebe es in den Werkstätten zudem Kapazitäten, um bei Unfällen beschädigte Züge wieder flott zu machen. Das hilft, den Fahrzeug-Engpass zu beheben, der die Bahn gerade im Fernverkehr seit Jahren bremst. Schließlich sorgen noch die vier neuen ICE-Garnituren für Entlastung, die Siemens nach langer Verzögerung geliefert hatte.

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