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Nicht ohne meinen Hund. Das will aber gut vorbereitet sein, zumindest bei Trips ins Ausland. Denn ohne die richtigen Impfungen und die nötigen Papiere ist die Reise schon an der Grenze vorbei.

© ddp

Sommerferien: Vorbereitet auf Reisen gehen

In zwei Wochen beginnen die Ferien. Wer dann verreisen will, hat jetzt noch einiges zu erledigen

Auch Ferienglück muss man hart erarbeiten. Noch gut zwei Wochen, dann gibt es in Berlin und Brandenburg Zeugnisse und die Ferien beginnen. Wer dann verreisen will und sich bislang noch keine Gedanken darüber gemacht hat, welche Versicherungen er braucht, wie er im Ausland bezahlen will und wer daheim den Briefkasten leert, sollte spätestens jetzt in die Gänge kommen.

VERSICHERUNGEN

Wer ins Ausland fährt, sollte auf jeden Fall eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Die Versicherung zahlt für Behandlungen, die von der Kasse nicht übernommen werden. Wichtig: Sollte eine Behandlung oder eine Operation im Ausland nicht möglich sein, erstattet die Versicherung auch die Kosten für den medizinisch notwendigen Rücktransport. Einen Überblick über die besten Angebote finden Sie in der Tabelle auf dieser Seite. Zu Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen raten Verbraucherschützer dagegen nur bei teuren Reisen. Die Rücktrittsversicherung übernimmt die Stornokosten, wenn man die Reise aus wichtigen persönlichen Gründen (Unfall, Krankheit, Einbruch zu Hause) nicht antreten kann. Die Reiseabbruchversicherung erstattet die Kosten für verpasste Urlaubstage, wenn man die Reise krankheitsbedingt abbrechen muss. Eine Reisegepäckversicherung braucht man nach Meinung des Bundes der Versicherten (BDV) dagegen überhaupt nicht. Denn nach den Erfahrungen des BDV mogelt sich die Versicherung häufig um den Schadenersatz herum, indem sie dem Kunden vorwirft, seine Wertgegenstände nicht sicher aufbewahrt zu haben. Reisekranken-, Rücktritts- und Reisegepäckversicherung gibt es auch als Versicherungspaket. Doch davon sollte man die Finger lassen, warnt die Stiftung Warentest (siehe Tabelle); wer die Policen einzeln abschließt, kommt meist billiger davon.

REISEKASSE

Reisende sollten immer mindestens zwei Möglichkeiten haben, im Ausland an Bargeld zu kommen, rät die Stiftung Warentest. Für Pauschalurlauber eignet sich nach Meinung der Verbraucherschützer eine Bankkundenkarte (Girocard, EC-Karte, V Pay-Karte) oder die Postbank Sparcard, mit der man im Ausland zehn Mal im Jahr an Automaten mit dem Visa- und dem Plus-Zeichen kostenlos Geld ziehen kann. Fernreisende sollten auch eine Kreditkarte einstecken oder Reiseschecks mitnehmen. Für die ersten Tage empfiehlt sich ein kleiner Vorrat an Bargeld, den man am besten im Urlaubsland tauscht. Dort sind die Kurse meist günstiger als in Deutschland.

Wer mit der EC- oder Kreditkarte Geld im Ausland abhebt, zahlt dafür meist zwischen 2,50 Euro und fünf Euro Gebühren, warnt das Internetportal banktip.de. Kunden der Deutschen Kreditbank (DKB) können mit der Visa-Karte, die zum DKB-Cash-Konto gehört, im Ausland am Automaten gebührenfrei Geld holen. Bei der Targobank ist das ähnlich, aber auf die Euro-Länder beschränkt. Tipp: Notieren Sie die Nummern Ihrer EC- und Kreditkarten und bewahren Sie Ihre Liste getrennt von den Karten auf. Das hilft, falls Ihre Karte gestohlen wird und sie diese sperren lassen. Zentrale Sperrnummer: 116 116 oder 0049/116 116 (Ausland).

REISEPASS

Sie wollen zu Ferienbeginn ins Ausland fahren, aber Ihr Pass ist abgelaufen? Dann kommen Sie auf regulärem Wege nicht weiter. Die Herstellung eines Reisepasses dauert nämlich rund sechs Wochen. Deutlich schneller geht es beim sogenannten Expressreisepass, der innerhalb von drei bis vier Tagen angefertigt wird. Wie der normale Reisepass ist auch der Expresspass zehn Jahre gültig. Allerdings muss man für den Schnellausweis einen Aufschlag zahlen. 91 Euro kostet das Expresspapier, 59 Euro der normale Pass. Wer den Ausweis sofort mitnehmen muss, weil der Flieger am nächsten Tag abhebt, kann einen vorläufigen Reisepass beantragen. Dieser Notreisepass kostet 26 Euro. Tipp: Viele Bürgerämter haben auch samstags geöffnet, eine Übersicht finden Sie im Internet unter www.berlin.de/buergeramt/aktuell/aktuell.html#samstag).

POST

Meist sind es Nachbarn, Verwandte und Freunde, die sich während der Ferien darum kümmern, dass der Briefkasten geleert wird und die Blumen Wasser bekommen. Sollte das nicht gehen, lässt sich zumindest für die Post eine Lösung finden. So kann man bei der Deutschen Post einen Nachsendeantrag stellen und sich Briefe und Postkarten an seinen Urlaubsort schicken lassen. Allerdings beträgt die Mindestlaufzeit für einen solchen Nachsendeantrag 14 Tage, betont Eike Böttcher vom Internetvergleichsportal posttip.de. Für Briefe und Postkarten kostet der Nachsendeservice für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten pauschal 15,20 Euro. Wird die Post ins Ausland weitergeleitet, können Zusatzgebühren von ausländischen Postgesellschaften hinzukommen. Innerhalb Deutschlands kann man sich auch Pakete und Päckchen nachschicken lassen, allerdings kostet das dann zusätzlich 3,90 Euro pro Sendung. Wer seine Post nicht nachgeschickt bekommen möchte, kann diese auch in einer Postfiliale lagern lassen. Für maximal vier Wochen kostet das 8,20 Euro, bei dreimonatiger Lagerfrist 10,20 Euro. Aber Achtung: Schwere Infobriefe, Express- und Nachnahmesendungen sind von diesem Angebot genauso ausgenommen wie Pakete und Päckchen, warnen die Experten von posttip.de.

Die besten Auslandsreise-Krankenversicherungen im Vergleich

© Tsp/Gitta Pieper-Meyer

NACHBARN

Einfacher ist es, wenn man sich auf Nachbarschaftshilfe verlassen kann. Hilfsbereite Nachbarn müssen übrigens nicht befürchten, für mögliche Missgeschicke rechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden. Für Gefälligkeitsdienste gibt es einen Haftungsausschluss.

TIERE

Nachbarn können auch eine große Hilfe für all die Katzen-, Hunde-, Vögel- und Meerschweinchenbesitzer sein, die verreisen möchten und ihr Tier nicht mitnehmen wollen oder können. „Allzu oft erleben wir, dass bei der Vorbereitung des Urlaubs an alles gedacht wird, nur nicht ans Tier“, sagt Wolfgang Apel, Präsident des Tierschutzvereins für Berlin. „Kurz vor Abflug geraten dann Tierbesitzer in Panik und geben ihr Tier halbherzig im Tierheim ab.“ Um das zu verhindern, startet der Berliner Tierschutzverein auch in diesem Jahr wieder die Aktion „Nimmst Du mein Tier, nehm’ ich Dein Tier“ und vermittelt in Berlin private Betreuungsplätze. Im Internet unter www.tierschutz-berlin.de kann man Kontakt zu Tiersittern in der Nähe aufnehmen. Außerdem gibt der Tierschutzverein eine Broschüre mit Adressen von Tierpensionen heraus.

Auch wer sein Tier mit auf Reisen nehmen will, sollte das gut vorbereiten. Erkundigen Sie sich, welche Impfungen Ihr vierbeiniger Begleiter braucht und welche Papiere bei Reisen ins Ausland nötig sind. Auf Fährschiffen gelten für Hunde oft Leinenzwang und Maulkorbpflicht. Auch Futter- und Wassernäpfe gehören ins Reisegepäck, meint Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen. Unerlässlich auch: das Lieblingsspielzeug und eine Decke. Damit sich Bello auch im Ausland wie zu Hause fühlt.

Weitere Infos im Reisespecial der Stiftung Warentest unter www.test.de

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