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Ein TÜV-Prüfer kontrolliert bei einer Hauptuntersuchung einen PKW.

© Oliver Berg/dpa

Mängel an Fahrzeugen: Jedes fünfte Auto fällt beim TÜV durch

Die Quote der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln ist gestiegen. Bei jedem dritten Auto haben die Prüfer Mängel festgestellt.

Ob defekte Beleuchtung, mangelhafte Bremsen oder schadhafte Auspuffanlagen - an jedem dritten Fahrzeug auf Deutschlands Straßen haben Prüfer des TÜV Mängel festgestellt. Bei jedem fünften Fahrzeug waren die Mängel so groß, dass die Autos bei der Hauptuntersuchung durchfielen, wie aus dem am Mittwoch vorgestellten TÜV Report 2018 hervorgeht. Auffällig ist demnach vor allem die Schere zwischen jungen und älteren Fahrzeugen.

Erhebliche Mängel, die innerhalb von vier Wochen behoben werden müssen, entdeckten die Prüfer über alle Altersklassen hinweg bei 19,9 Prozent der Fahrzeuge. Verglichen mit dem letzten TÜV-Report ist das eine leichte Steigerung um 0,2 Prozentpunkte. Für den aktuellen Report wurden die Ergebnisse von mehr als zehn Millionen Hauptuntersuchungen der 225 gängigsten Pkw-Modelle ausgewertet. Bei zwei von drei Fahrzeugen (66,1 Prozent) fanden die Prüfer gar keine Mängel.

Mit steigendem Alter der Autos aber nehme "die Häufigkeit sicherheits- und umweltrelevanter Mängel dramatisch zu", erklärte der Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV). Während bei den zwei- bis dreijährigen Gebrauchtwagen in Deutschland die Mängelquote mit durchschnittlich 5,8 Prozent demnach um ein vielfaches niedriger liegt als der Durchschnitt, haben bei den über elfjährigen Pkw bereits mehr als ein Viertel (26,5 Prozent) erhebliche Mängel.

"Keinen Mangel auf die leichte Schulter nehmen"

Besonders oft beanstanden die TÜV-Experten dabei Probleme mit der Beleuchtung, den Bremsen, dem Fahrwerk, Ölverlust und fehlerhafte Auspuffanlagen. "Keinen dieser Mängel sollte man auf die leichte Schulter nehmen", erklärte VdTÜV-Geschäftsführer Joachim Bühler. Gerade in der dunklen Jahreszeit könne eine Kombination aus fehlender Beleuchtung und verschlissenen Bremsen "fatale Folgen" haben. Wichtig sei daher, die regelmäßigen Inspektionstermine wahrzunehmen und dafür eine qualifizierte Fachwerkstatt aufzusuchen, erklärte Bühler.

Vergleichsweise gut schneiden in dem Report die Autos deutscher Hersteller ab: Bei den dreijährigen Fahrzeugen landete mit einer Quote von nur zwei Prozent erheblicher Mängel der Mercedes SLK vorn. Bei den fünfjährigen Autos rangiert mit der B-Klasse ein weiterer Mercedes an der Spitze. In der Altersgruppen zwischen sieben und elf Jahren liegt der Porsche 911 auf dem ersten Platz. "Die Hersteller Mercedes und Porsche bleiben auch 2018 das Maß aller Dinge beim TÜV-Report", erklärte Bühler.

Für die Zukunft erwartet der TÜV angesichts der rasanten technologischen Entwicklung eine zunehmende Digitalisierung der Hauptuntersuchungen. Künftig werde es "nicht mehr nur um Öl und Rost gehen, sondern vor allem auch um Bits und Bytes", erklärte Bühler.

Die neue Bundesregierung sei deshalb gefordert, "auch im digitalen Zeitalter für Verkehrssicherheit und Umweltschutz wirksame Regeln zu schaffen." Dies betreffe unter anderem eine Prüfung des Softwarestands sicherheitsrelevanter elektronischer Bauteile. Auch beim Datenschutz und müssten "hohe Ansprüche gelten", forderte Bühler, "um das Fahrzeug gegen Datenmissbrauch und Hackerangriffe wirkungsvoll zu schützen". (AFP)

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