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Vitali Klitschko am Sonntag in Kiew

© Vitali Klitschko

Nach Kämpfen in Kiew: Tchibo stoppt Werbespot mit Klitschko-Brüdern

Die Einzelhandelskette Tchibo zieht auf ihre Weise Konsequenzen aus der Revolution in der Ukraine: Ein im Sommer gedrehter TV-Spot, in dem die Boxer Vitali und Wladimir Klitschko für Fitnessprodukte werben, wird nicht ausgestrahlt.

In der Zentrale der Hamburger Einzelhandelskette Tchibo macht man gerade die Erfahrung, wie riskant es ist, auf einen Politiker als Werbeträger zu setzen. So hat das Unternehmen kurz vor dem Start eine Kampagne gestoppt, in der die ukrainischen Brüder Vitali und Wladimir Klitschko eine zentrale Rolle spielen sollten. Vitali, der ältere der beiden, ist im Konflikt in der Ukraine als Oppositionsführer Gegenspieler des bisherigen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Ein bereits im Sommer gedrehter TV-Spot, in dem die Boxer für eine Reihe Fitnessprodukte werben, wird nun nicht ausgestrahlt, erfuhr der Tagesspiegel. „Angesichts der Bilder, die uns in den letzten Tagen aus Kiew erreicht haben, scheint es uns nicht angebracht, diesen Film noch zu zeigen. Wir bedauern das sehr“, sagte Tchibo-Sprecher Arnd Liedtke.

Mit dem 30 Sekunden langen Spot, produziert von der Hamburger Agentur Jung von Matt, führen die Brüder unter dem Motto „Fit mit den Klitschkos“ zum Beispiel ein Springseil, ein Pulsmessgerät und einen wasserdichten MP3-Player vor, die es ab März in den Filialen der Kette zu kaufen geben soll. Die Gesichter der Brüder sind auch auf die Verpackungen gedruckt. „Das lässt sich aber nicht mehr ändern“, sagte Liedtke.

Auf den Kosten dieser Entscheidung bleibt das 1949 gegründete Unternehmen mit knapp vier Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 12 000 Mitarbeitern wohl sitzen. So sind die Klitschkos und die Werbeagentur längst bezahlt, auch die Sendezeiten waren größtenteils verbindlich gebucht. Wie groß der finanzielle Schaden ist, verrät Tchibo nicht.

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