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Wirtschaft: Sky plant Callcenter in Teltow

TV-Sender braucht bis zu 400 Mitarbeiter / Bertelsmann-Tochter Arvato schließt ihr Callcenter.

Teltow - In Teltow entstehen neue Arbeitsplätze: Der TV-Bezahlsender Sky will ein neues Callcenter eröffnen, zwischen 300 und 400 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) sagte auf Anfrage: „Wir sind schwer zufrieden mit der Entscheidung von Sky.“ Der Sender sucht derzeit gemeinsam mit dem Unternehmensdienstleister Serco über verschiedene Online-Jobbörsen Bewerber für den Standort Teltow. Ob tatsächlich alle Stellen neu geschaffen werden oder auch Mitarbeiter aus anderen Filialen nach Teltow übersiedeln, ließ Sky-Sprecherin Juliane Buchmaier offen. Auch zum Umzugstermin machte sie keine Angaben. Klar sei aber, dass der TV-Sender in den sogenannten Kontorhof in der Oderstraße einziehen werde. Das Gebäude wurde 1996 von der Commerzbank für eigene Zwecke gebaut. Seit Ende 2010 stehen die gut 9000 Quadratmeter Bürofläche leer.

Zu den Gründen für die Standortentscheidung schreibt Sky auf seiner Homepage, die Stadt biete ein ideales Arbeitsumfeld: Nur 15 Kilometer von Berlin entfernt sei Teltow ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Das neue Service-Center sei bequem mit S-Bahn, Zug, Auto oder Bus zu erreichen.

Die Verhandlungen mit Sky führte die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB). „Die ZAB kam auf uns zu und fragte die üblichen Standortfaktoren ab, also Details zur Infrastruktur wie etwa die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“, sagte Sky-Sprecherin Schmidt. Bei der ZAB hieß es, man habe Gespräche mit Sky geführt. Die Agentur wirbt auf ihrer Homepage mit günstigen Gewerbesteuersätzen, flexiblen Arbeitszeiten und niedrigen Mieten und Grundstückspreisen.

Sky ist nicht das erste Unternehmen, das über die ZAB nach Teltow vermittelt wurde. So verlegte der Kommunikationsdienstleister Nextira One vor knapp zwei Jahren seine Deutschlandzentrale von Berlin nach Teltow. Das Unternehmen hatte allerdings Ende April Zahlungsschwierigkeiten eingeräumt und beim Potsdamer Amtsgericht eine Sanierung in Eigenregie beantragt. Das Schutzschirmverfahren wurde Anfang Juni erfolgreich abgeschlossen – doch insgesamt 60 der knapp 300 Angestellten am Standort Teltow erhielten die Kündigung.

Es gibt bereits andere Callcenter auf dem Teltower Terrain. Darunter die Bertelsmann-Tochter Arvato, die für den Mobilfunkanbieter O2 arbeitet. Dieser Standort wird allerdings Ende 2012 geschlossen. „Umso erfreulicher ist es, dass mit Sky nun neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden“, sagte Steffen Heller, Teltower Stadtverordneter und Bezirksvorsitzender des Unternehmerverbands Brandenburg. Ariane Lemme

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