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Plagiatsverdacht: Uni überprüft Promotion von FDP-Politikerin Mathiopoulos

Nach Silvana Koch-Mehrin gerät erneut eine FDP-Politikerin in Plagiatsverdacht: Die Uni Bonn will jetzt die Doktorarbeit der Außen- und Sicherheitsexpertin Margarita Mathiopoulos überprüfen.

Die Doktorarbeit der FDP-Politikerin und Unternehmerin Margarita Mathiopoulos soll erneut auf Plagiatsverdacht überprüft werden. Das habe der Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät der Uni Bonn beschlossen, teilte der Dekan der Fakultät, Günther Schulz, am Dienstag mit. Mathiopoulos hat in Bonn 1986 promoviert, der Titel ihrer Arbeit lautete „Amerika: Das Experiment des Fortschritts. Ein Vergleich des politischen Denkens in den USA und Europa“. Bereits Anfang der Neunzigerjahre war die Arbeit in die Kritik geraten. Eine stichprobenartige Überprüfung hatte damals zwar handwerkliche Mängel, „aber keine Verfehlungen, die zur Aberkennung des Doktortitels geführt hätten“, ergeben, heißt es in der Mitteilung der Uni. Nun habe die Internetplattform Vroniplag den Anstoß für eine „erneute Revision“ gegeben. Demnach soll die Arbeit zahlreiche wörtliche Übernahmen ohne die korrekte Kennzeichnung fremder Gedanken enthalten. „Insofern hat sich eine neue Sachlage ergeben“, erklärte Schulz. Mathiopoulos solle auch die Gelegenheit erhalten, sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Der Stand vom Dienstag auf Vroniplag lautete, dass auf 46 Prozent der Seiten der Promotion ein Plagiat zu finden sei. Mathiopoulos ist seit 2002 außen- und sicherheitspolitische Beraterin der FDP. An der Universität Potsdam ist sie Honorarprofessorin. Mathiopoulos’ Dissertation ist nicht die erste, mit der sich die Uni Bonn beschäftigen muss. Sie prüft derzeit auch die Arbeit des FDP-Politikers Jorgo Chatzimarkakis auf Plagiatsverdacht. Über dessen Werk soll voraussichtlich am 13. Juli entschieden werden. tiw

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