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Nur wenige Meter und zwei Reihen Polizisten trennen die beiden Lager: Vorne die Al-Quds-Kundgebung, hinten die pro-israelischen Gegendemonstranten.

© dpa

Al-Quds-Tag in Berlin: Polizei mit Verlauf der Demonstrationen zufrieden - drei Festnahmen

Die Al-Quds-Demonstration hat sich friedlich aufgelöst. Nachdem zwischenzeitlich antisemitische Sprechchöre angestimmt worden waren, ging es bei der Abschlusskundgebung moderat zu. Hier die Ereignisse des Tages zum Nachlesen.

Am Freitagnachmittag zogen israelfeindliche Demonstranten beim so genannten Al-Quds-Tag durch die Stadt. Auch Gegendemonstrationen waren unterwegs. Alles Wissenswerte über den Al-Quds-Tag und über die politische Debatte im Vorfeld finden Sie hier. Über die aktuellen Geschehnisse haben wir den Tag über per Liveblog berichtet.

+++ Polizei mit Verlauf der Demonstrationen zufrieden +++

Die Polizei hat sich mit dem Ablauf der Al-Quds- und Gegendemonstrationen zufrieden gezeigt: Trotz angespannter Lage sei ihr Konzept aufgegangen, die strengen Auflagen seien gut durchgesetzt worden. Trotz großer Befürchtungen habe man Ausschreitungen verhindern können. Die Beamten lobten auch den Veranstalter der anti-israelischen Kundgebung, der immer wieder mäßigend auf die Demonstranten eingewirkt habe. Dennoch kam es zu drei Festnahmen - wegen eines antisemitischen Plakats, wegen einer versuchten Körperverletzung und weil die Polizei einen gesuchten Straftäter unter den Anti-Israel-Demonstranten entdeckt hatte.

Auf Seiten der Gegendemonstranten zählten die Polizisten insgesamt etwa 700 Teilnehmer, was ihre Erwartungen deutlich übertraf. Dennoch habe man einen Zusammenprall der beiden Gruppen verhindern können. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zeigte sich zufrieden vom Verlauf des Tages und bedankte sich bei den Polizisten für den souveränen Einsatz und beim Veranstalter der Demonstration, weil er einen Beitrag zum friedlichen Verlauf geleistet habe.

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+++ Abschlusskundgebung verläuft friedlich +++

Die Abschlusskundgebung am Wittenbergplatz verläuft bislang friedlich. Mittlerweile sind nur noch etwa 500 Demonstranten dabei und lauschen den Sprechern. Einer will vom Wagen aus "Kindermörder Israel" anstimmen, wird aber von den Organisatoren abgewürgt. Der nächste Sprecher stellt relativ nüchtern politische Forderungen: So sollen alle vertriebenen Palästinenser zurückkehren können und dann über ihre politische Zukunft befragt werden.

Ein junger türkischstämmiger Berliner zieht ein positives Fazit. Es sei alles sehr gut organisiert gewesen und Ausschreitungen konnten weitestgehend verhindert werden. Die Demo sei deshalb ein gutes Zeichen gewesen.

Derzeit sind keine Gegendemonstranten mehr vor Ort und unser Reporter berichtet von einer deutlich entspannteren Stimmung.

+++ Al-Quds-Demo zieht weiter Richtung Wittenbergplatz +++

Mittlerweile ist die Kundgebung auf Höhe des KaDeWe. Immer wieder schwenken Gegendemonstranten nahe des Protestzuges Israel-Flaggen. Die Polizei drängt diese jungen Männer schnell ab, um den Al-Quds-Demonstranten keinen Vorwand für Ausschreitungen zu geben. Trotzdem versuchen immer wieder Einzelne, zu den Fahnenschwenkern durchzubrechen und es kommt zu kleineren Tumulten und einer Festnahme.

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+++ Verschwörungstheorien bei Zwischenkundgebung +++

Bei der Zwischenkundgebung gibt ein Redner Verschwörungstheorien von sich. So kontrollierten die Zionisten Politik, Wirtschaft und Medien. Seine Schlussworte: "Zionisten, raus aus euren Mauschellöchern!" Die Zuhörer sind nur mäßig begeistert.

+++ Anti-Israel-Demonstranten stimmen deutsche Hymne an +++

Einige Anti-Israel-Demonstranten haben bei einer Zwischenkundgebung an der Joachimstaler Straße die deutsche Nationalhyme angestimmt. Sie wollten damit ein Zeichen setzen, damit sich die deutsche Bevölkerung nicht mehr vom Antisemitismus-Vorwurf hypnotisieren lässt, heißt es. Zuvor hatten einige Organisatoren Flugblätter mit dem Text der Hymne verteilt. Jedoch sang nur eine Minderheit der Kundgebung mit.

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+++ Al-Quds-Kundgebung trifft an der Uhlandstraße auf weitere Gegendemonstration +++

Die Al-Quds-Kundgebung ist am Kurfürstendamm Ecke Uhlandstraße auf eine weitere etwa 40-köpfige Gegendemonstration gestoßen. Die Polizei konnte einen Zusammenstoß verhindern.

Etwas verdutzt guckten einige Gäste eines Fischrestaurants auf die beiden Lager, offenbar hatten sie im Vorfeld nichts vom Al-Quds-Tag mitbekommen

+++ Mittlerweile 1200 Al-Quds-Demonstranten +++

Die Polizei geht derzeit von etwa 1200 Personen auf der anti-israelischen Kundgebung aus. Das bestätigte der Sprecher Stefan Redlich.

+++ Vereinzelte "Israel vergasen!"-Sprechchöre +++

20 bis 30 pro-palästinensische Demonstranten haben laut die Parole "Israel vergasen!" angestimmt. Auf Aufforderung von anderen Al-Quds-Demonstranten unterlassen sie die Rufe nach kurzer Zeit.

Die Polizei habe die Parole nicht mitbekommen, sagte der Sprecher Stefan redlich. Man sei aber sehr sensibel.

+++ Anti-israelische Demonstration erreicht George-Grosz-Platz - immer wieder kleine Handgemenge +++

Die Al-Quds-Demonstration hat den George-Grosz-Platz erreicht, wo sie auf die zweite pro-israelische Gegendemonstration gestoßen ist. Die Polizei steht in zwei Reihen zwischen den beiden Gruppen. Immer wieder versuchen jugendliche Anti-Israel-Demonstranten durch diese Reihen zu brechen, meist wurden sie vorher provoziert. Unsere Reporter berichten von einer angespannten Lage.

Auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms stehen einige Autos im Halteverbot. Die Demonstration strömt an ihnen vorbei, bisher blieben sie unversehrt.

+++ Zusammenstoß zwischen Al-Quds-Demonstranten und Polizei +++

Nachdem ein pro-israelischer Demonstrant sie provoziert hat, indem er vor ihnen mit einer Israel-Flagge wedelte, versuchen mehrere Al-Quds-Demonstranten die Polizeiabsperrung zwischen den beiden Kundgebungen zu durchbrechen und lieferen sich ein kurzes Handgemenge mit den Beamten. Die Polizei nimmt den Provokateur in Gewahrsam und bringt ihn in Sicherheit.

+++ Al-Quds-Demonstration setzt sich langsam in Bewegung +++

Langsam aber sicher setzt sich die Al-Quds-Demonstration in Bewegung. Die Gruppe ist gewachsen, unser Kollege vor Ort geht mittlerweile von knapp 1000 Demonstranten aus. Einige tragen eine mit Blut beschmierte Puppe vor sich her. Die Mehrheit skandiert "Freiheit für Palästina", aber auch die "Kindermörder"-Sprechchöre sind immer wieder zu hören.

Polizisten überprüfen, ob dieses Plakat antisemitische Symbolik aufweist.
Polizisten überprüfen, ob dieses Plakat antisemitische Symbolik aufweist.

© Vinzenz Greiner

+++ Eventuell antisemitisches Plakat wird geprüft - Mann in Polizeigewahrsam +++

Die Polizei prüft, ob dieses Plakat antisemitische Inhalte aufweist. Der Mann, der mit dem fragwürdigen Symbolmix unterwegs war, befindet sich in Polizeigewahrsam.

+++ Gegendemo: "Free Gaza from Hamas" +++

Die Solidaritätsdemonstration mit Israel stimmt Sprechchöre an und fordert: "Free Gaza from Hamas." Die 250 Demonstranten haben Antifa- und Israel-Flaggen dabei. Zuvor hatten sie "Lang lebe Israel" gerufen.

Unterdessen wollte eine Frau mit einem Palästinenser-Schal in die  Pro-Israel-Demo eindringen, um diese zu provozieren. Sie wurde kurz darauf von der Polizei weggezerrt. Daraufhin beklagte sie sich vor den Pressevertretern über das harte Durchgreifen der Beamten.

+++ 500 anti-israelische Demonstranten starten Sprechchöre +++

Eine Viertelstunde nach dem Beginn der Al-Quds-Demonstration haben die mittlerweile etwa 500 Protestanten begonnen, mit Sprechchören Israel zu kritisieren. "Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel", schallte über den Adenauerplatz. Diese Parolen sind nach Ansicht der Berliner Polizei, die die Staatsanwaltschaft um eine Bewertung gebeten hatte, von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Um zu verhindern, dass verbotene Parolen skandiert werden, haben die Veranstalter der Demonstration Ordner abgestellt, die an Armbändern zu erkennen sind. Ein Redner auf der Bühne sagt, die Demonstration richte sich nicht gegen Juden, sondern gegen das "zionistische System". Er forderte die Demonstranten auf, keine antisemitischen Beleidigungen zu skandieren.

+++ Volker Beck: Kern des Al-Quds-Tages ist, Jerusalem "judenfrei" zu machen +++ 

Der Grünen-Politiker Volker Beck hat auf der Pro-Israel-Demonstration auf dem George-Grosz-Platz noch einmal die Gründe für seine Ablehnung des Al-Qud-Tags dargelegt. "Kern dieses Tages ist, Jerusalem judenfrei zu machen. Da müssen wir alle dagegen sein." Der Politiker warb für ein "Jerusalem, in dem alle Menschen frei sind und ihrer Religion nachgehen können."

+++ Nur 350 Menschen auf Al-Quds-Demo +++

Zehn Minuten vor dem offiziellen Beginn der Al-Quds-Demo stehen nur etwa 350 Protestler auf dem Adenauerplatz. Viele haben libanesische, palästinensische und syrische Flaggen dabei. Drei junge Männer tragen T-Shirts mit dem Logo der Hisbollah. Die Demonstranten haben einen Wagen aufgebaut, von dem gleich Reden gehalten werden sollen. Mittlerweile regnet es nicht mehr.

+++ Polizei verkündet Auflagen für die Al-Quds-Demonstration +++

Die Einsatzleitung der Polizei Berlin hat via Twitter Auflagen für die Al-Quds-Demonstration verkündet: 1. Es dürfen keine Gegenstände verbrannt werden. 2. Außerdem darf die Tötung, Verletzung oder Entführung von Menschen nicht verherrlicht, gutgeheißen oder dazu aufgerufen werden. Bei Nichteinhaltung der Auflagen werde man konsequent einschreiten und die Verstöße unterbinden.

Die pro-israelische Demonstration.
Die pro-israelische Demonstration.

© Vinzenz Greiner

+++ Auf der Pro-Israel-Demo für Gaza auf die Straße gehen +++

Der Botschafter Israels in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, sagt auf der Demo am George-Grosz-Platz, jedes Volk habe das Recht, sich zu verteidigen. "Wir schützen unsere Zivilbevölkerung mit Raketen, die Hamas schützt ihre Raketen mit der Zivilbevölkerung." Er sagte, er bekenne sich zur Meinungsfreiheit als tragendem Pfeiler der Demokratie - "aber Hetze fällt nicht darunter. Wir sagen Nein zu Antisemitismus und Nein zum Bezweifeln des Existenzrechts des Staates Israel." Auch andere Redner treffen jetzt ein, beispielsweise Volker Beck soll gleich eine Rede halten. Ihn interviewte der Tagesspiegel gestern, das Ergebnis finden Sie hier.

Jörg Aharon, einer der Organisatoren der Demo, sagt, die Menschen, die für einen freien Gazastreifen protestieren wollten, müssten sich eigentlich genau hier, auf der pro-israelischen Kundgebung dazugesellen - um für einen Gazastreifen zu protestieren, in dem zum Beispiel Menschen jeder sexueller Orientierung frei und sicher leben können.

Gegendemos und Deutschlandflaggen: Das geschah vor dem Start der Al-Quds-Kundgebung

+++ Anti-Israel-Demonstranten sammeln sich +++

Mittlerweile haben sich auf dem Adenauerplatz knapp 70 anti-israelische Demonstranten versammelt. Unter ihnen ist Fatima Reik aus Bottrop, die heute um 5 Uhr morgens aufgestanden ist, um rechtzeitig zur Demonstration zu kommen. "Die Welt macht vor dem, was in Gaza passiert, die Augen zu. Deshalb bin ich hier", sagte sie. Die Demonstrantin betonte zudem, dass ihr Protest sich gegen das Vorgehen des Staates Israel richte und nichts mit der Religion zu tun habe.

+++ Deutschland-Fahnen auf der Pro-Israel-Demo +++

Auf der Demonstration am George-Grosz-Platz werden Schilder gezeigt, die sich gegen die Diktatur in Iran richten - und gegen die Bestrebungen des Regimes, Atombomben zu entwickeln. "Stop the bomb", ist dort zu lesen, und auch: "Stop Rouhani, the friendly face of terror". Gekommen ist auch eine Berlinerin, die noch nie bei einer Pro-Israel-Demonstration war und sich eigentlich auch nicht sehr für das Thema interessiert. Aber sie sagt, dass es nun reiche und sie ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen wolle. Auf der Demonstration werden auch mehrere Deutschlandflaggen geschwenkt - als Zeichen der Freundschaft zwischen der Bundesrepublik und Israel. Die Fahnenschwenker sagen von sich, sie seien eurokritisch, patriotisch und pro-israelisch. Für milde Verwunderung um sich herum sorgen sie allemal.

+++ Polizei mit 1000 Beamten und Arabisch-Dolmetschern im Einsatz +++

Die Polizei ist mit circa 1000 Beamten im Einsatz. "Wir rechnen mit etwa 1500 pro-palästinensischen Demonstranten", sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. Wenn Einzelne gegen die Auflagen verstoßen, solle gegen diese vorgegangen werden. Wenn viele die verbotenen Parolen skandieren, werde die Demonstration aufgelöst. "Wir haben einige Arabisch-Dolmetscher dabei, wir bekommen mit, wenn etwas Verbotenes passiert", sagte Redlich.

Die Nähe zwischen Al-Quds-Kundgebung und der Gegendemonstration sei problematisch. "Dafür ist die Polizei da. Die Gegendemo will schließlich gehört werden", sagte Redlich. Unterdessen gab die Polizei auf Twitter bekannt, dass der Kurfürstendamm am besten umfahren werden solle. 

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+++ Skandal-Piratin demonstriert - und das korrekt bekleidet +++

Die Piraten-Politikerin Anne Helm ist auch da. Einst sorgte sie für einen Skandal, als sie mit entblößtem Oberkörper dem britischen "Bomber Harris" dafür dankte, Dresden in Schutt und Asche gelegt zu haben. Heute demonstriert sie für Israel - und das korrekt bekleidet.

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+++ Hoffentlich müssen die Pappraketen dran glauben +++

Der erste Regenguss ist überstanden, auf der Solidaritätsdemo für Israel am George-Grosz-Platz wurden auch die Schirme solidarisch geteilt. "Jetzt müssen auf der Palästinenserdemo wenigstens die Pappraketen dran glauben", wird gewitzelt. Lisa Firsowa, 21, ist Jüdin mit russischen Wurzeln und als Achtjährige nach Deutschland gekommen. Sie hat Verwandtschaft in Israel, der Bruder ihrer Oma ist in Aschkelon begraben. Dort gab es Raketeneinschläge, nun macht sich die ganze Familie große Sorgen, ob das Grab getroffen wurde. Lisa ist hier, um dem Antisemitismus etwas entgegenzusetzen, der in jüngster Zeit in den sozialen Netzwerken erschreckende Ausmaße angenommen habe. Rund 40 Beamte und bisher eher weniger Demonstranten sind da. Doch nun beginnt es, sich zu füllen. Verteilt werden kleine Flaggen und Schilder mit der Aufschrift "Israel wants Peace".

+++ Linken-Landeschef Lederer: Al-Quds-Tag ist unerträglich +++

Der Landesvorsitzende der Linken, Klaus Lederer, nimmt an der Gegendemonstration gegen den Al-Quds-Tag am Adenauerplatz teil. "Es ist schon seit Jahren unerträglich, dass dieser Tag genutzt wird, um den Antisemitismus auf Berlins Straßen zu bringen", sagte der Politiker. Mittlerweile sind knapp 200 Menschen bei der pro-israelischen Kundgebung.

Die Antifa Pankow bekundet unterdessen auf einem Banner ihre "Solidarität mit den Aufständischen im Iran". Der Al-Quds-Tag wurde vom iranischen Revolutionsführer Khomeini eingeführt, um den Hass gegen Israel zu schüren. 

+++ Erste pro-palästinensische Demonstranten finden sich ein +++

Im strömenden Regen haben sich mittlerweile erste pro-palästinensische Demonstranten eingefunden. Bislang stellen sie sich jedoch an Bushaltestellen und unter Markisen unter und entrollen ihre Banner nicht.

Pro-israelische Demonstranten im strömenden Regen. "Wir stehen euch bei", steht auf dem Schild.
Pro-israelische Demonstranten im strömenden Regen. "Wir stehen euch bei", steht auf dem Schild.

© Vinzenz Greiner

+++ Es beginnt, in Strömen zu regnen +++

Peter Strauch, 79, aus Zehlendorf ist zum George-Grosz-Platz gekommen, um seine Solidarität mit Israel auszudrücken. Schon seit 12 Uhr ist er hier, die Jüdische Gemeinde hat zu dieser zweiten pro-israelischen Kundgebung geladen. "Es ist eines der größten Verdienste der Nachkriegzeit, dass Deutschland es geschafft hat, freundschaftliche Beziehungen zu Israel zu unterhalten", sagt Strauch. Er hat einen Regenschirm mitgebracht, und den braucht er jetzt auch: Es beginnt, in Strömen zu regnen.

Zwei junge Berliner Juden, Ron und Samuel, beide 15, sind ebenfalls gekommen. Sie gehören der Jüdischen Gemeinde in der Joachimstaler Straße an und finden es wichtig, ihre Solidarität mit Israel zu zeigen - gerade nach den Parolen auf jüngsten pro-palästinensischen Demonstrationen. "Was dort gerufen wurde, geht gar nicht", finden sie. Die Gaza-Politik der israelischen Regierung unterstützen die beiden.

+++ Keine Demonstranten am Adenauerplatz +++

Bis 12.30 Uhr hatten sich keine Demonstranten am Adenauerplatz eingefunden. Dort wollen sich ab 13 Uhr Freunde Israels zur Demonstration versammeln, um 14.30 soll die Al-Quds-Demonstration starten. Die Polizei ist schon mit 50 Mannschaftswagen vor Ort. Die Beamten tragen ihre gepanzerten Ausrüstungen, haben aber die Helme noch nicht aufgesetzt. Auch der BVG-Sicherheitsdienst ist zahlreich vertreten. Zudem warten Journalisten auf Neuigkeiten. Ein Polizeisprecher glaubt nicht, dass es zu Ausschreitungen kommen wird: "Ich gehe davon aus, dass es friedlich bleibt."

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