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Geschwungene Formen. Zum Museum gehört das ehemalige Kino „Outpost“ der US-Armee.

© Cay Dobberke

Alliiertenmuseum in Berlin: Trotz Flüchtlingen: Alliiertenmuseum zieht nach Tempelhof

Das Alliiertenmuseum bereitet den Umzug zum Flughafen Tempelhof vor – allerdings erst in fünf oder sechs Jahren. Vorerst werden dort Flüchtlinge untergebracht.

Es war ein Tag der Gegensätze. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) kündigte am Donnerstag an, dass auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof alle Hangars zum Unterbringen von Flüchtlingen genutzt werden sollen. Und fast gleichzeitig hat der Haushaltsausschuss des Bundestages mitgeteilt, dass der Bund 27,1 Millionen Euro für den Umzug des Alliiertenmuseums von der Clayallee in Dahlem nach Tempelhof bereitstellt. Doch für die Direktorin des Museums, Gundula Bavendamm, ist dies gar kein Widerspruch.

„Der Umzug findet nicht übermorgen statt“, sagte Bavendamm auf Anfrage. Vorgesehen sei ein Termin in fünf oder sechs Jahren. Wichtig sei, dass es mit dem bewilligten Geld nun Planungssicherheit für den Umzug gebe. Jetzt könne auch der Wettbewerb für den Umbau der Anlagen in Tempelhof auf den Weg gebracht werden. Das Museum soll in den Hangar 7 – nahe U-Bahnhof Paradestraße – sowie in Teile des sogenannten Kopfbaus West einziehen. Ein Konzept für die Präsentation in Tempelhof gibt es seit 2014.

Demnach sollen die Großobjekte wie das bei der Luftbrücke eingesetzte Flugzeug „Hastings TG 503“ und der Eisenbahnwaggon aus den Zeiten des alliierten Militärverkehrs, die in Dahlem im Freien stehen, in Tempelhof im Hangar untergebracht werden, der nach Ansicht Bavendamm selbst das „größte Ausstellungsstück“ sein wird. Denn auch die Geschichte des einst größten Flughafens Europas, der jetzt größter Unterbringungsort für Flüchtlinge in Berlin geworden ist, solle gezeigt werden. Im Hangar, der so hoch ist wie ein dreistöckiges Gebäude, sollen Räume für die Dauer- und für Sonderausstellungen entstehen. Zum ersten Mal wird das Museum auch Archiv- und Bibliotheksräume erhalten. In den Kopfbau könnten zudem ein Museumscafé und ein Museumsshop einziehen. Neue Elemente sollten dem Denkmalschutz angepasst werden, sagte Bavendamm.

Die Bau- und Planungskosten sind mit 22 Millionen Euro veranschlagt. Etwa fünf Millionen Euro sind für die neue Dauerausstellung vorgesehen. Der Bund verteilt den Zuschuss über mehrere Jahre. So kann unabhängig davon wie die Hangars belegt sind, Abschnitt nach Abschnitt geplant und gebaut werden.

Bavendamm ist überzeugt, dass die Flächen in Tempelhof bald vom Museum genutzt werden können. Dass jetzt Flüchtlinge dort leben, könne schon im Interesse dieser Menschen keine Dauerlösung sein.

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