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Am Kottbusser Tor in Berlin: Putzer-Trio attackiert Autofahrerin

Am Kottbusser Tor ist eine Autofahrerin – weil sie kein Geld geben wollte – von drei Fenster-Putzerinnen angegriffen worden. Die Frauen kippten ihr Seifenlauge ins Gesicht.

Eines der drei Mädchen riss die Autotür auf, das zweite spritzte der Fahrerin Seifenlauge ins Gesicht, und das dritte brach einen Scheibenwischer ab. „Ich habe nichts mehr gesehen“, schilderte die Ärztin von ihrem Erlebnis bei der Fahrt zur Arbeit, „die Augen brannten“. Kurz nach 9 Uhr stand sie mit dem Auto im Stau vor dem Kottbusser Tor. Dann das übliche Vorgehen: Mit einer Spritzflasche und einem Schwamm machte sich das Grüppchen an der Frontscheibe zu schaffen, wischte den Dreck von links nach rechts – und eine Putzerin hielt die Hand auf. Doch die Ärztin rückt kein Geld heraus, aus Prinzip nicht. Doch die Sitten bei den Scheibenputzern werden offensichtlich rauer. Zwei der Mädchen lehnten sich so gegen das Auto, dass die Frau bei der auf Grün umgeschalteten Ampel nicht weiterfahren konnte – aus Angst die Mädchen zu verletzen. Dann kam die Rache. „Das haben die nicht zum ersten Mal gemacht, da ist sich die Ärztin sicher. Nachdem sie sich das Wischwasser aus den Augen gerieben hatte, fuhr Anne J. weiter, aus einigen Metern Abstand fotografierte sie die Mädchen. Denn die machten sich bereits an der Scheibe eines anderen Autos zu schaffen, das in der Schlange vor der Ampel warten muss.

Im Präsidium ist das Problem mit den Scheibenputzern bekannt, die am Kottbusser Tor seien besonders aggressiv. Ab und zu gebe es Platzverweise, heißt es beim zuständigen Kreuzberger Abschnitt. Zuletzt waren es zwei am Mittwoch gegen Heranwachsende, manchmal werden auch Kinder erwischt. 2011 gab es laut Innenverwaltung 130 Platzverweise gegen die fast ausschließlich rumänischen Scheibenputzer, neuere Zahlen liegen nicht vor. Die Polizei bittet alle Autofahrer, die Opfer einer Spritzattacke oder einer Sachbeschädigung wurden, eine Strafanzeige zu stellen.

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