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"Bist Du Jude?" wurde ein Kippa-tragender Mann am Dienstagabend in Friedenau gefragt - und dann zusammengeschlagen.

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Update

Antisemitischer Überfall: Israel verurteilt Angriff auf Rabbiner in Berlin

Der Angriff auf einen Rabbiner in Berlin-Friedenau wird nun auch international zum Thema: Das israelische Außenministerium verurteilte die Tat und spricht von "brutalem Rassismus". Das Opfer befindet sich nach Tagesspiegel-Informationen noch immer im Krankenhaus.

Israel hat den antisemitischen Angriff auf einen Rabbiner und dessen kleine Tochter in Berlin scharf verurteilt. Ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem sprach am Donnerstag von einer „widerlichen Tat“ und „brutalem Rassismus“. „Wir hoffen, dass die Behörden die Täter zur Verantwortung ziehen und sicherstellen, dass sich eine solche unsägliche Gewalt nicht wiederholt“, erklärte Sprecher Jigal Palmor.

Der 53-jährige Rabbiner und seine Tochter waren am Dienstag in der Beckerstraße von einem Jugendlichen angehalten worden. Offenbar weil der Mann eine Kippa trug, fragte der Unbekannte ihn, ob er Jude sei. Drei weitere Jugendliche kamen hinzu und stellten sich hinter Vater und Kind. Dann schlug der vor ihm stehende Jugendliche mehrmals auf den Rabbiner ein und verletzte ihn am Kopf. Gegen die Sechsjährige sprachen die Täter eine Todesdrohung aus. Der jüdische Geistliche musste schließlich stationär im Krankenhaus behandelt werden. Nach Tagesspiegel-Informationen befindet er sich auch zur Stunde, am Donnerstagvormittag, noch im Krankenhaus.

Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) sprach dem Opfer ihr Mitgefühl aus. „Ich bin schockiert über das Ausmaß der Gewalt und die Brutalität der Täter, die selbst vor der Einschüchterung kleiner Kinder nicht zurückschrecken“, sagte Kolat am Donnerstag.

Gleichzeitig rief sie die Bevölkerung zu Wachsamkeit und Zivilcourage auf: „Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte angemessen und deutlich dort eingreifen, wo es zu rassistischen und antisemitischen Beleidigungen und tätlichen Angriffen kommt“, sagte die SPD-Politikerin.

Der Berliner Rabbiner Walter Rothschild sprach im RBB-Inforadio von einer „neuen Dimension“. Er selber sei bereits angegriffen worden und erhalte auch beleidigende E-Mails. Rothschild berichtete weiter, dass er in der Öffentlichkeit die traditionelle jüdische Kopfbedeckung Kippa nicht trage. (dpa/dapd)

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