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Baustelle in Berlin-Neukölln: Tod durch falsches Werkzeug

Ein 38-Jähriger wählt auf einer Baustelle ein falsches Werkzeug. Das Sägeblatt der Flex bricht und verletzt den Mann tödlich.

Dass er ein für schwere Arbeiten ungeeignetes Werkzeug benutzte, hat einen 38-jährigen Mann am Freitagabend das Leben gekostet. Wie berichtet hatte der Mann auf einer Baustelle in Neukölln mit einem Trennschleifer, einer sogenannten Flex, gearbeitet. Laut Angaben der Polizei wollte er einen Türrahmen im Mauerwerk vergrößern. Dabei brach die Flex-Scheibe, das abgebrochene Stück traf Vedat Y. am Hals. Bei der Feuerwehr ging der Notruf eines seiner Arbeitskollegen um 17.11 Uhr ein. Das Stichwort für den Notarzt lautete: „Sägeblatt im Hals“. Für den Verletzten kam jede Hilfe zu spät; er verblutete an der Unfallstelle am Wildmeisterdamm im Neuköllner Ortsteil Buckow.

„Für solch eine massive Arbeit war der Trennschleifer erkennbar ungeeignet“, sagte Robert Rath, Direktor des Landesamtes für Arbeitsschutz (Lagetsi), am Sonnabend. Das Opfer war als selbstständiger Unternehmer auf dem Bau tätig, nicht als Angestellter, deshalb zählt das Unglück nicht als Arbeitsunfall. Das Lagetsi, Aufsichtsbehörde für den Arbeitsschutz in Berliner Betrieben, unterstützt die Polizei jedoch bei den Ermittlungen. Wäre der Mann angestellt gewesen, hätte die Behörde prüfen müssen, ob die Vorgesetzten eine Schuld trifft.

Allerdings muss nun geklärt werden, warum die Scheibe der Flex gebrochen ist. Möglicherweise war auch eine für das Material Stein ungeeignete Scheibe montiert. Lagetsi-Direktor Robert Rath appellierte am Sonnabend an Heimwerker, bei der Arbeit mit Winkelschleifern extrem vorsichtig zu sein. Die Scheiben rotieren mit mehr 10 000 Umdrehungen pro Minute, beim Verkanten entstehen enorme Kräfte.

Laut Statistik gibt es pro Jahr etwa 20 Schwerstverletzte und Tote bei Arbeitsunfällen, die Zahl ist seit Jahren relativ konstant.

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