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Bis zu 500 Menschen haben gegen die geplante Räumung des Areals protestiert.

© Davids

Berlin-Kreuzberg: 31 Polizisten bei Krawallen am Oranienplatz verletzt

Beim Umzug der Flüchtlinge vom Oranienplatz nach Wedding ist es zu Randalen gekommen. Mehr als 500 Menschen hatten demonstriert, es flogen Flaschen und Vermummte zündeten Pyrotechnik. Viele Polizisten wurden verletzt.

Bei einem Spontanaufzug in Kreuzberg ist es am Sonntagabend zu Angriffen auf die Polizei gekommen. Bei der Kundgebung seien Beamte mit Reizgas, Steinen und durch Flaschenwürfe attackiert worden, teilte die Polizei am Montag mit. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und leitete 15 Ermittlungsverfahren ein, überwiegend wegen besonders schweren Landfriedensbruchs und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Fünf Männer wurden festgenommen.

Wie es weiter hieß, hatte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Polizei um Amtshilfe gebeten, um die leeren Schlafzelte auf dem Oranienplatz abzubauen. Mehrere Personen hätten sich damit nicht einverstanden erklärt, da sie einen Teil der Zelte weiter bewohnten.

500 Menschen demonstrierten gegen die Räumung am Oranienplatz

Daraufhin sei von einem Abbau abgesehen worden, erklärte die Polizei. Am Abend hätten dann teilweise bis zu 500 Menschen gegen die geplante Räumung des Areals protestiert. Die Polizei beschreibt das Szenario in der Nacht so: "Gegen 18.30 Uhr versammelten sich rund 250 Sympathisanten am Oranienplatz, die sich zu einem spontanen Aufzug formierten, um gegen die geplante Räumung des Areals zu protestieren."

Die Demonstration sei durch die Dresdener Straße, die Adalbert-, Waldemar-, Mariannen-, Heinrich-, Adalbert- und Naunynstraße zurück zum Oranienplatz gelaufen. Während der Demo hätten Unbekannte aus dem Aufzug Reizgas auf die sie begleitenden Polizisten gesprüht; zudem seien Glasflaschen und Steine auf die Beamten geworfen worden. Einige der Teilnehmer hätten darüber hinaus vermummt und Pyrotechnik abgefackelt.

Am Montagmorgen harrten Flüchtlinge am Oranienplatz bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in dem Camp aus. Um wie viele es sich handelt, ist allerdings nicht genau bekannt. Nach Angaben der Flüchtlinge kehrten am Sonntagnachmittag mindestens 30 Menschen in das Zeltlager am Oranienplatz zurück, weil der von der Caritas in einem ehemaligen Altenheim angebotene Raum nur für 80 Flüchtlinge reiche.

Am Sonntag waren viele Flüchtlinge in das Heim im Wedding umgezogen. Am frühen Montagnachmittag wollen die Flüchtlinge auf einer Pressekonferenz am Oranienplatz über ihre Lage informieren. Am Kreuzberger Oranienplatz campieren seit mehr als einem Jahr Flüchtlinge, um gegen die Asylpolitik in der EU und für die Aufhebung der Residenzpflicht zu demonstrieren. (epd)

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