Berlin-Tiergarten: Bäume angesägt fürs CDU-Festzelt - 9000 Euro Schaden
Das Zelt passte offenbar nicht ganz, also wurden die Bäume angesägt. Die CDU hat sich selbst angezeigt, der Bezirk ist sauer.
Um vor der CDU-Bundeszentrale in der Klingelhöferstraße ein Festzelt aufzubauen, haben Mitarbeiter der Partei kurzerhand ein paar Linden gekappt. Immerhin wurde der Schaden dem Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Mitte von den Verursachern selbst angezeigt.
Einfach die Äste angesagt und abgebrochen
Der Leiter des bezirklichen Baumreviers konnte nach einer Begehung des Tatortes den Schadenshergang rekonstruieren. Anhand der Bruchstellen an den ohnehin etwas mickrigen Bäumen wurde festgestellt, dass Äste angesägt und dann abgebrochen wurden, die dem politisch motivierten Zeltbau im Wege standen. Der Baumfrevel bleibt nicht ungesühnt. Der Bezirksbürgermeister Staphan von Dassel und die fachlich zuständige Stadträtin Sabine Weißler (beide sind Grünen-Politiker) teilten jetzt mit, dass der CDU-Zentrale eine Schadensersatzforderung des Bezirksamts zugehen werde. Die Schadenshöhe wurde bereits festgestellt: Es geht um immerhin 9000 Euro. Außerdem wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren nach dem Bundesnaturschutzgesetz eingeleitet. Der Vorwurf des Bezirksamts Mitte lautet: Verstoß gegen die Bestimmungen des Allgemeinen Artenschutzes und gegen die Verordnung zum Schutz des Baumbestandes.
Offenbar haben die Zeltbauer das Wahlprogramm von CDU/CSU falsch verstanden. Darin steht: „Dabei wollen wir, dass der Eingriff in die Natur, wo immer angemessen, finanziell kompensiert wird.“