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Riesenrad und Dinosaurier: Der Spreepark gehört wieder Berlin.

© dpa

Berlin-Treptow: Der Liegenschaftsfonds kauft den Spreepark zurück

Jahrelang verrotteten hier Fahrgeschäfte, doch bald könnte sich im Berliner Spreepark einiges ändern. Der Liegenschaftsfonds hat das Erbbaurecht für das Gelände gekauft. Entstehen soll nun ein "hochwertiger Kultur- und Freizeitpark".

Der Weg ist frei für eine neue Zukunft des Spreeparks im Treptower Plänterwald: Der Liegenschaftsfonds Berlin hat das Erbbaurecht für das Gelände des rund 30 Hektar großen einstigen Vergnügungsparks Mitte Februar erworben. Dies teilte der Fond am Dienstag überraschend mit. Das Grundstück gehöre nun dem Land und sei schuldenfrei, heißt es. Die Pläne des Senats und des Bezirks Treptow-Köpenick können verwirklicht werden: Beide wollen im Plänterwald an der Tradition des Vergnügens festhalten. Es soll dort ein „hochwertiger, umweltverträglicher Kultur- und Freizeitpark“ entstehen.
Der Spreepark war wegen der hohen Schulden des letzten Betreibers Norbert Witte 2001 geschlossen worden. Die Fahrgeschäfte verrotteten, der Park geriet zur skurrilen Kulisse für Theaterevents und Führungen. Witte verfügte aber bislang noch über das Erbbaurecht für den Park – und zwar bis zum Jahre 2061.

Wegen der millionenschweren Schulden, die darauf lasteten, gelang es in der Vergangenheit keinem Interessenten, das Areal zurückzukaufen. Ansprüche in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro und einen hohen Zinsverlust machte alleine die Deutsche Bank geltend, hinzu kamen rund 600 000 Euro Steuerschulden.

Deshalb waren bereits mehrfach Versteigerungen des Erbbaurechts angesetzt – zuletzt im Juli vergangenen Jahres auf Antrag der Finanzbehörden. Damals bot der landeseigene Liegenschaftsfonds schon mit. Senat und Bezirk wollten das Areal in die eigene Hand zurückbekommen, um dessen weitere Entwicklung möglichst eigenständig steuern zu können. Es entspannte sich bei der Versteigerung aber ein Bieterduell zwischen dem Fond und einem interessierten Freizeitpark-Betreiber, der SP Kultur- und Freizeitpark GmbH. Beide Seiten trieben sich auf knapp 2 500 000 Euro hoch, dann erhob das Finanzamt plötzlich Einspruch. Die Versteigerung wurde unterbrochen – und sollte erst im Herbst 2014 wieder aufgenommen werden. Anfang des Jahres fädelten dann aber offenbar der Liegenschaftsfonds und Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) einen geschickten Deal mit den Gläubigern ein. Wie viel Berlin für das Erbbaurecht zahlt, war am Abend noch nicht bekannt. Vermutlich sind es mehr als 2,5 Millionen Euro. Ab dieser Summe muss das Abgeordnetenhaus zustimmen. Diese Entscheidung steht laut Liegenschaftsfonds noch an.

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