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Auch Pankow bekommt jetzt DSL.

© dpa

Modernisierungsprogramm der Telekom: Schnelles Internet für Pankow

Bis Ende des Jahres will die Telekom 33.000 Pankower Haushalte mit schnellem Internet versorgen. Auch Ortsteile am Rande des Bezirks sollen so DSL bekommen.

"Damit ist Pankow im 21. Jahrhundert angekommen." Jens Peter Franke von der Initiative "DSLnachPankow" hat sein Ziel erreicht. Bis November sollen der Florakiez und Niederschönhausen, Karow und Buch, Weißensee sowie Französisch Buchholz, Rosenthal und Blankenfelde mit leistungsfähigen Breitbandleitungen erschlossen werden. Das hat die Telekom angekündigt. Die Initiative kämpft seit Jahren für die Verbesserungen. Nun werden sie endlich kommen. 33.000 Haushalte sollen noch in diesem Jahr sogenannte VDSL-Anschlüsse erhalten, die laut Telekom eine Downloadgeschwindigkeit bis zu 100 Megabit pro Sekunde und bis zu 40 Megabit Uploadgeschwindigkeit zulassen.

"Das neue Netz wird so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind", verspricht die Telekom in einer Mitteilung. Für Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) ist der Ausbau laut der Mitteilung "ein wichtiger Baustein dafür, dass unser Bezirk zukunftsfähig und attraktiv bleibt". Auch der CDU-Kreisvorsitzende Gottfried Ludewig spricht von einem "riesigen Gewinn für den Pankower Norden".

Ob die angekündigten Geschwindigkeiten am Ende tatsächlich erreicht werden, ist freilich eine andere Sache. In der Realität schaffen Internet-Anbieter die Maximalwerte meist nicht. Ausschlaggebend ist die Entfernung vom Verteilerkasten und auch die jeweilige Auslastung des Netzes. Eine Garantie gibt auch die Telekom nicht. Für die Nutzer in den genannten Gebieten stellt der Ausbau aber in jedem Fall eine deutliche Verbesserung dar. Im Florakiez beispielsweise seien bisher allenfalls 6 Megabit pro Sekunde erreicht worden, berichtet Franke. "Wer nicht in unmittelbarer Nähe zum Verteilerkasten wohnt, muss sogar mit noch niedrigeren Datengeschwindigkeiten leben." Zuzüglern sei im lokalen Telekomladen zwar in der Vergangenheit die Bereitstellung von DSL zugesichert worden. "Bekommen haben sie das aber nicht."

Wenn Signale verhungern

Ein weiteres Problem: Gerade im boomenden Florakiez gab es bisher zu wenig Anschlüsse in den Verteilerkästen. Auch das soll sich nun ändern. In den anderen Ortsteilen auf der Modernisierungsliste der Telekom gab es bisher ebenfalls massive Reichweiteprobleme. "Das Signal ist dort regelrecht verhungert", erklärt Franke.

Für die Modernisierung wird die Telekom in den kommenden Monaten rund 10 Kilometer DSL-fähiges Glasfaserkabel verlegen und mehr als 100 Schalterverteiler neu einrichten oder erweitern. Auf den Kupferkabeln zwischen den Kästen und den jeweiligen Hausanschlüssen sollen zudem elektromagnetische Störsignale beseitigt werden. Gegen diese sogenannte Vectoring-Technik versuchen Konkurrenzanbieter derzeit allerdings noch vorzugehen, weil sie darin eine Wettbewerbsverzerrung sehen. In den Häusern und Wohnungen der Nutzer muss nichts verändert werden. Das schnelle Internet aber freilich nicht zum Nulltarif.

Die Telekom hatte schon lange eine bessere Breitbandtechnik angekündigt. Inzwischen hat sie im Bezirk Konkurrenz bekommen. So hat Vodafone/Kabel Deutschland gerade ein eigenes schnelles Netz in Pankow aufgebaut. Das nach der Wende von der Telekom in Pankow großflächig verlegte Glasfaserkabel war dagegen nicht DSL-fähig. Für diese Technik gibt es laut Telekom inzwischen auch keine Ersatzteile mehr, weshalb das alte Glasfasernetz (Opal) Ende 2016 stillgelegt wird.

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