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Bombardier, Siemens, Stadler: Großkonzerne fahren auf die S-Bahn ab

Bei der Ausschreibung für den Betrieb der S-Bahn auf dem Ring und den Zulaufstrecken im Südosten mischen erstmals von Anfang an auch die Fahrzeughersteller mit.

Bombardier mit Sitz in Berlin hat sich mit der französischen RATP zusammengetan, die den Nahverkehr in Paris betreibt. Festgelegt ist aber noch nichts, auch andere Unternehmen könnten hier noch einsteigen. Die Deutsche Bahn will in einem Gemeinschaftsunternehmen mit Siemens und Stadler ins Rennen gehen; ein solches Konzept soll nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ dem Aufsichtsrat des Konzerns Ende Januar präsentiert werden.

In der Branche gibt es aber Zweifel, ob es kartellrechtlich möglich sein wird, dass sich die Bahn im Frühstadium der Ausschreibung bereits fest auf einen Hersteller der Züge festlegen kann. Die Bahn hat parallel einen Rahmenvertrag für den Kauf von 1380 neuen Wagen auf eigene Rechnung europaweit ausgeschrieben, was den Bedarf des gesamten Netzes abdecken würde.

National Express aus Großbritannien, ein weiterer Bewerber, hat eine weitgehend deckungsgleiche Ausschreibung vorgenommen. Im Rennen ist auch der Fahrzeughersteller Bombardier mit Konzernsitz in Berlin, der sich mit der französischen RATP zusammengetan hat, die im Großraum Paris den Nahverkehr betreibt. Dabei ist nach Tagesspiegel-Informationen auch der französische Alstom-Konzern mit seinem Werk in Salzgitter.

Insider vermuten, dass sich Alstom mit der MTR-Gruppe aus Hongkong, die ebenfalls bei der Berliner S-Bahn einsteigen will, zusammengeschlossen hat. Interessiert sein soll auch Hitachi aus Japan, das seine Bewerbung in Hamburg allerdings zurückgezogen hatte. Zunächst sollen für den Betrieb auf dem Ring knapp 400 Wagen durch den künftigen Betreiber beschafft werden. Dass Hersteller Fahrzeuge nicht nur verkaufen, sondern weiter für die Wartung zuständig bleiben, ist nicht neu. Bombardier praktiziert dies beim Nahverkehr in Niedersachsen. Die Vorgabe, mindestens 98 Prozent der Fahrzeuge täglich einsetzen zu können, wird nach Angaben der Landesnahverkehrsgesellschaft sogar übertroffen.

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