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Sanierungsfall. Die südliche Endstation der U9 soll ab 2014 ebenfalls erneuert werden. Die Fahrgäste müssen dann auf S-Bahn oder Busse umsteigen.

© Kitty Kleist-Heinrich

BVG baut in Berlin-Steglitz: U9 wird mehrere Monate lang gesperrt

In den nächsten Jahren wird die U-Bahn-Strecke unter der Schloßstraße saniert. Dabei verschwindet auch ein Kuriosum, das den Fahrgästen bisher einigen Ärger macht.

Die U-Bahn durch Steglitz wird generalüberholt: Von Ende 2014 bis voraussichtlich 2017 will die BVG die Bahnhöfe Friedrich-Wilhelm-Platz, Schloßstraße und Rathaus Steglitz erneuern. Das teilte der Senat auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Andreas Kugler (SPD) mit. Der aufwändigste Umbau steht an der Station Schloßstraße bevor, wo ein Kuriosum verschwindet. Dort halten die Züge an zwei übereinander liegenden Bahnsteigen. Auf der anderen Seite befindet sich jeweils ein ungenutztes Gleis. Das war der U10 zugedacht, die von den 1930ern bis zur Wendezeit immer wieder in Verkehrsplanungen auftauchte und als schnelle Verbindung von Steglitz/Lichterfelde über Mitte nach Prenzlauer Berg und Weißensee gedacht war. Der parallele Halt von Zügen der U9 und U10 am selben Bahnsteig sollte bequemes Umsteigen ermöglichen – vergleichbar dem kurzen Weg am Mehringdamm, wo U6 und U7 in Richtung Nord und Süd jeweils nebeneinander halten. Als in den fetten West-Berliner Jahren Anfang der 1970er der Tunnel unter der Schloßstraße gebaut wurde, bekam die U10 deshalb gleich einen Platz reserviert. Doch inzwischen gelten die Pläne endgültig als erledigt, zumal es mit der S1 teilweise eine Alternative gibt.

Nach Auskunft von BVG-Sprecher Klaus Wazlak wird der untere Bahnsteig an der Station Schloßstraße außer Betrieb genommen. Damit ende auch die Zeit der ungewöhnlich langen Rolltreppen, die wegen ihrer Störanfälligkeit und mühsamer Ersatzteilbeschaffung „ein großes Ärgernis“ seien. Dringend sanierungsbedürftig sind nach Auskunft der BVG aber alle drei Bahnhöfe, so dass die U9 zwischen Walther-Schreiber-Platz und Rathaus Steglitz wohl „einige Monate“ lang stillgelegt wird. Ein genauer Zeitplan steht noch nicht fest.

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