zum Hauptinhalt
... die am gedeckten Tisch gerne was Leckeres auf dem Teller hätten.

© Kitty Kleist-Heinrich

Caterer zeigt Jüdische Gemeinde an: Die Küche in der Heinz-Galinski-Schule bleibt kalt

Lange hat das Catering-Unternehmen Luna die Schulen und eine Kita der Jüdischen Gemeinde bekocht. Seit Anfang des Jahres bleibt dem Caterer der Zutritt verwehrt. Luna hat die Jüdische Gemeinde nun angezeigt und wirft ihr Unterschlagung vor.

Jahrelang hat der Caterer Luna für Schulen und eine Kita der Jüdischen Gemeinde gekocht, aber seit Weihnachten ist es vorbei mit dem guten Geschäftskontakt: „Wir haben gegen die Jüdische Gemeinde eine Strafanzeige wegen Unterschlagung gestellt“, lautete am Mittwoch die überraschende Mitteilung des Luna-Geschäftsführers Rolf Hoppe: Die Gemeinde habe seine Mitarbeiter nicht in die Heinz-Galinski-Schule gelassen, in der sich Luna-Material im Wert von etwa 20 000 Euro befinde. Die Gemeinde bestreitet den Vorwurf.

„Wir wären überglücklich gewesen, wenn Herr Hoppe die Sachen abgeholt hätte“, sagt der Qualitätsbeauftragte der Gemeinde, David Uscher auf Anfrage. Er selbst habe am letzten Donnerstag mit dem im Urlaub befindlichen Hoppe die Übergabe seines Eigentums vereinbart.

Kein Zutritt zur Heinz-Galinski-Schule für den Caterer Luna

Dem Konflikt vorangegangen war ein Telefonat des Gemeindevorsitzenden Gideon Joffe mit Hoppe am 23. Dezember. Joffe habe ihm mitgeteilt, dass Luna ab dem 1. Januar nicht weiter für die Einrichtungen kochen solle, berichtet Hoppe, der auch als Sprecher der wichtigsten Caterer fungiert. Das habe er auch schriftlich per Mail bekommen. Er habe aber bezweifelt, dass dies für eine ordentliche Kündigung ausreiche, sagt Hoppe. Deshalb habe Luna am 2. Januar abermals gekocht; wegen der Ferien sei aber nur die Kita beliefert worden. Normalerweise wird in der Küche der Galinski-Schule auch für die Schule selbst sowie für die Jüdische Oberschule in Mitte gekocht. Die Kita habe das Essen abgenommen. Tags darauf sei man aber nicht mehr auf das Gelände der Schule gelassen worden.

Jüdische Gemeinde kontert mit Strafanzeige und Schadenersatzklage

Tatsächlich existiert eine Mail der Jüdischen Gemeinde, die besagt, dass ab dem 3. Januar „keine Mitarbeiter von Luna“ Zugang zum Gelände der Galinski-Schule haben und „insbesondere darauf zu achten (sei), dass kein Inventar das Gelände verlässt“. Bei Unklarheiten möge man „jederzeit Dr. Joffe anrufen“. Uscher fragt sich dennoch, warum Hoppe ihn nicht einfach angerufen habe. Einer gemeinsamen Inventur habe nichts im Wege gestanden. Hingegen steht Hoppe auf dem Standpunkt, dass es an Uscher gewesen sei, ihn zu kontaktieren. Der aber ist inzwischen vor allem „schockiert“ über die Strafanzeige und kündigt an, dass die Jüdische Gemeine ebenfalls eine Strafanzeige gegen Luna plane sowie eine Schadensersatzklage wegen „nicht erbrachter Leistungen“. Man wolle akribisch nachweisen, inwiefern sich der Caterer nicht an Vereinbarungen gehalten habe. Die Aufgaben Lunas hat laut Uscher inzwischen der bisherige Koch der Lauder-Schule übernommen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false