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Weg mit dem Versteck. Die Hecken vor dem Nachbarschaftstreffpunkt Café Moabit in der Emdener Straße stutzen Mitglieder des Vereins „Moabit ist Beste“ gerne.

© Georg Moritz

Moabit ist Beste: Da wächst was zusammen

Von wegen Problemkiez: Ein Moabiter Verein macht die Emdener Straße netter Verkehrsberuhigt ist sie schon, nun soll sie grüner und sauberer werden.

Alle Beteiligten treffen sich am 15. September ab 12 Uhr vor dem Café Moabit, Emdener Straße 55. Helfer sollten Blumenerde, Schaufeln, Besen, Gießkannen, Arbeitshandschuhe mitbringen. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

Statt in Reiseführern taucht die Emdener Straße in Moabit in den Polizeinachrichten auf. Allein in den vergangenen zwei Jahren gab es dort fünf Gewaltverbrechen, zuletzt wurde ein 21-Jähriger im August von drei Angreifern verprügelt. Am „Saubere Sache“-Aktionstag des Tagesspiegels möchte der Verein „Moabit ist Beste“ mit Anwohnern die verkehrsberuhigte Spielstraße, die von der Turmstraße nach Norden abzweigt, ein wenig sicherer machen – und ein Gemeinschaftsgefühl untereinander erzeugen.

„In der Straße herrscht ziemliche Apathie, hier gucken alle weg“, beklagt Philip Schreiterer. Er ist Anwohner und Mitglied des Vereins mit dem „bewussten grammatikalischen Fehler“, wie er sagt – korrekt wäre „Moabit ist am besten“. „Die Leute sollen die Straße wieder in Besitz nehmen, sich dort wieder wohlfühlen.“ Für den Bereich zwischen Turm- und Waldenserstraße haben sich Schreiterer und ein paar Mitstreiter einiges vorgenommen. Den Abschnitt wollen sie am Sonnabend abriegeln, die Hecken und Sträucher vor dem Café Moabit stutzen. „Nachts bieten Hecken Platz für Hinterhalte“, sagt Schreiterer. Und sowieso: Nachts, wenn Gruppen Jugendlicher herumlungern, würden viele Moabiter nur ungern vor die Türe gehen.

Der Verein möchte die freien Baumscheiben bepflanzen, danach sollen sich Paten finden, die sich kümmern. „Das Grünflächenamt hat die Pflege wohl aufgegeben. Die Baumscheiben werden zu Müllkippen und Hundeklos“, sagt Landschaftsgärtner Alexander Kujus. Er hilft beim Pflanzen und spendet Tulpenzwiebeln. Der Verein CjD, der sich um problematische Jugendliche kümmert, hat sich schon bereit erklärt, eine Baumscheibe zu übernehmen. Andere Rondelle haben bereits Pfleger: eine Fahrschule, ein Frisör, und auch Schreiterers Freundin sind dabei. Herumstehender Sperrmüll soll am Aktionstag ebenfalls verschwinden.

„Den Anstoß, in der Emdener Straße etwas zu verändern, hat tatsächlich die Tagesspiegel-Aktion gegeben“, sagt Schreiterer. Viele aus der Straße machen mit. Anwohnerin Angelika Hetzer bringt Blumen, Mitarbeiter des Quartiersmanagements „Schildkröte“ helfen ebenso wie eine Kita, eine Baufirma, ein Kiosk, Gemüse- und Designerladen, Hakan Yetsyigit vom Computerladen gestaltet mehrsprachige Infoflyer.

Der zentrale Infostand wird vor dem Café Moabit stehen. BMX-Fahrer und Kiezaktivist Frank Wolf hat den Nachbarschaftstreff vor einem halben Jahr gegründet. „Es ist cool, etwas zu bewegen und die Nachbarschaft zu beteiligen“, sagt Wolf: „Vielleicht strahlt das ja auch auf andere Straßen aus.“ Der Verein „Moabit ist Beste“ hat mittlerweile 35 Mitglieder. Er bespielt eine Bühne beim Turmstraßenfest, setzt sich für die Wiedereröffnung des Sommerbads am Poststadion ein, plant Kneipentouren. Einmal im Monat gibt es im Café Moabit Talkshows zu aktuellen Geschehnissen im Kiez.

Alle Beteiligten treffen sich am 15. September ab 12 Uhr vor dem Café Moabit, Emdener Straße 55. Helfer sollten Blumenerde, Schaufeln, Besen, Gießkannen, Arbeitshandschuhe mitbringen. Kontakt können Sie zu den Initiatoren dieser Veranstaltung über einen Klick auf die Karte oben aufnehmen. Sie wollen sich an der Aktion beteiligen, aber an anderer Stelle aktiv werden? Hier können Sie Ihre eigene "Saubere Sache"-Aktion anmelden und mit dem Tagesspiegel in Kontakt treten.

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