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"Ein Freibad ohne Pommes geht garnicht."

© dpa

Das freut die Nacktbader in Berlin: CDU-Sportpolitiker setzt sich für FKK-Freunde ein

Und rein ins Nass: Der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen ist selber kein Nacktschwimmer, unterstützt aber die FKK-Freunde in Berlin. Ein Interview.

Von Sabine Beikler

Herr Zeelen, sind Sie ein begeisterter Nacktschwimmer?
Nein. Aber ich nehme zur Kenntnis, dass es viele Berliner gibt, die gerne nackt schwimmen.

Warum haben Sie sich für die Wiedereröffnung des FKK-Bereichs im Strandbad Tegel eingesetzt?
Ich habe mich sehr darüber geärgert, dass die Berliner Bäderbetriebe ein großes Stück des Strandbads Tegel einfach abgetrennt und den Forsten übertragen haben, ohne uns Parlamentarier darüber zu informieren. Damit wurden Tatsachen geschaffen. Ich wollte das bisschen Land zurückerobern, das seit Jahrzehnten FKK-Bereich war. Die 2000 Quadratmeter sind ein sehr schöner Strandabschnitt. Jetzt ist er wieder eingezäunt und gehört wieder zum Strandbad Tegel. Das freut die FKK-Freunde.

Gehen Sie selbst ins Strandbad Tegel?
Ich gehe sehr gern dorthin. Und jetzt mit meiner kleinen, 14 Monate alten Tochter umso mehr. Der Strand dort ist vor allem für Kinder ideal. Das Wasser ist in Ufernähe nicht besonders tief.

Sind Sie jetzt der bäderpolitische Sprecher der CDU?
Als Sportpolitiker weiß ich, dass wir eine hohe Sensibilität brauchen für die Hallenbäder. Wir haben in Berlin ein tolles Angebot an Freibädern. Ich habe mich als Tegeler Abgeordneter geärgert, dass die Bäderbetriebe unser Strandbad sukzessive kaputtgespart haben. Die CDU hat ja eine Unterschriftenaktion mit mehreren tausend Unterzeichnern für die Öffnung des Strandbads Tegel und des Sommerbads Staaken erfolgreich durchgeführt.

Und wir haben im Nachtragshaushalt die Finanzen bereitgestellt für das notwendige Personal. Die Reinickendorfer und Spandauer wollen ihre Bäder erhalten. Stellen Sie sich vor, was eine geplante Schließung des Strandbads Wannsee für heftige Emotionen bei den Badegästen aus Steglitz-Zehlendorf auslösen würde.

Die beiden Bäder wurden ja geöffnet. Schließungen stehen nicht an. Sind Sie zufrieden mit den Bäderbetrieben?
Die Bäderbetriebe haben keine Werbung für die Öffnung des Strandbads Tegel gemacht. Und dass die FKK-Freunde nun wieder dort eine Fläche haben, wurde auch nicht groß kommuniziert. Da hätte ich mir Engagement der Bäderbetriebe in der Vermarktung gewünscht. Ich wünsche mir, dass die Gastronomie im Strandbad Tegel und an anderen Standorten aktiviert wird.

Ein Freibad ohne Pommes geht gar nicht. Generell denke ich, dass die Bäderbetriebe eine gute Zeit durchmachen. Es gibt den klaren Beschluss der Koalition, die Wasserflächen in Berlin in der Größenordnung beizubehalten. Und wir stellen aus dem Sondervermögen für die wachsende Stadt 60 Millionen Euro für den Bau von zwei Kombibädern in Mariendorf und Pankow zur Verfügung.

Nackt schwimmen mögen Sie nicht. Schwimmen Sie denn generell gern?
Ich schwimme sehr gern. Das gehört doch für einen Sportpolitiker dazu, sich einen Eindruck über die Hallen- und Freibäder zu machen. Das geht statt mit Anzug und Krawatte besser in Badehose.

Tim-Christopher Zeelen (32) ist CDU-Abgeordneter und stellvertretender Vorsitzender im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses.

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