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Das Kreuz mit dem BER. Eine weitere Start- und Landebahn soll es nicht geben.

© dpa

Der neue Flughafen von Berlin: Klaus Wowereit: Keine dritte Landebahn am BER

Sie ist Horrorvorstellung aller BER-Anwohner: die dritte Start- und Landebahn in Schönefeld. Jetzt hat sich Klaus Wowereit, der amtierende Chef des Flughafenaufsichtsrats, zu Ideen für einen Ausbau geäußert.

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Die CDU-geführten Bezirke in Berlin haben sie gefordert, der BER-Chef Hartmut Mehdorn zumindest ins Gespräch gebracht: eine dritte Startbahn am neuen Flughafen in Schönefeld. Für die BER-Anwohner wäre sie eine Horrorvorstellung, weshalb einige Gemeinden im Frühjahr dieses Jahres eine Volksinitiative starten wollten - auch wenn die Politik beschlossen hat, keine neue Piste zu bauen.

Aber jetzt wurde nochmals versichert: Eine dritte Start- und Landebahn soll es am BER nicht geben. Das geht aus der Antwort des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), noch Vorsitzender des BER-Aufsichtsrates, auf eine Anfrage der CDU-Fraktion hervor. "Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH plant keine dritte Start- und Landebahn", heißt es dort wörtlich. Entscheidend für die Kapazität des neuen Flughafens in Schönefeld seien vor allem die Terminal-Abfertigungskapazitäten, heißt es weiter.

Wowereit verweist auf den Flughafen London-Heathrow, wo mit zwei Start- und Landebahnen im Jahr 2013 rund 72,3 Millionen Passagiere abgefertigt worden seien. Allerdings ist in der britischen Hauptstadt ein neuer Flughafen im Gespräch. Bürgermeister Boris Johnson will den Airport in der Themsebucht bauen - mit sechs Pisten, 24-Stunden-Betrieb und der vielfachen Kapazität der überlasteten Flugdrehscheibe Heathrow. Eine Expertenkommission hat sich jedoch gegen das Projekt ausgesprochen.

Der BER ist schon zur Eröffnung zu klein

Im Planfeststellungsbeschluss für den BER seien 360 000 Flugbewegungen als Kapazitätsgrenze zugrunde gelegt worden. Dies entspreche nach dem bisher üblichen Flugzeug- Mix rund 45 Millionen Passagieren. Am BER werden schon vor seiner Eröffnung Kapazitätsengpässe befürchtet. Er ist für 27 Millionen Passagiere jährlich gebaut. 2013 waren es in Tegel und Schönefeld schon 26,3 Millionen. Falls er 2016 eröffnet wird, wäre er schon zu klein.

Mehr als zwei Start- und Landebahnen hat in Deutschland bisher nur der Flughafen in Frankfurt (Main), wo es je eine weitere Start- und Landebahn gibt. In München haben die Bürger der Stadt gegen den Bau einer dritten Piste gestimmt, der gerichtlich möglich wäre. Der Plan ist noch nicht erledigt. Auch am BER wäre für den Bau ein neues Planfeststellungsverfahren erforderlich.

Rot-Rot gegen weitere Bahn

Die neue rot-rote Landesregierung in Brandenburg hat ebenfalls ihr Veto gegen Überlegungen eingelegt, im Zuge der nötigen Kapazitätserweiterungen in Schönefeld auch über eine weitere Landebahn nachzudenken. „Der Bau einer dritten Start- und Landebahn wird abgelehnt“, heißt es im Koalitionsvertrag. "Der Flughafen wird nur erfolgreich sein können, wenn er in der Region akzeptiert ist."

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