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Roboter Tim kommuniziert mit den Besuchern über seinen Display.

© dpa

Deutsches Technikmuseum: Roboter Tim führt durch Ausstellung

Der neueste Mitarbeiter des Museums hat Kulleraugen aus Plastik, kann nicht hören, aber eine ganz besondere Ausdauer. Zielsicher führt Roboter Tim seit Dienstag durch die Ausstellung „Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme“.

Tim heißt der neue Mitarbeiter des Deutschen Technikmuseums Berlin und seit Dienstag führt er Besucher durch die Ausstellung „Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme“. Tim hat eine grenzenlose Geduld und eine besondere Ausdauer. „Wenn Sie wollen, wiederhole ich meine Geschichten wieder und wieder“, verspricht er. Nur bei Fragen tut er sich schwer. „Ich beantworte grundsätzlich keine Fragen, ’tschuldigung“, sagte er bei seiner Vorstellung und klimperte mit den Kunststoffaugen.

Natürlich ist Tim kein gewöhnlicher Mitarbeiter. Er ist der erste Museumsroboter im Technikmuseum. Leise rollte er an seinem ersten Tag durch die Räume der Ausstellung, die sich Datenströmen und dem Internet widmet. „Wo willst du hin?“, fragt er den Besucher. Der kann dann aus zwölf Ausstellungsstücken auswählen, zu denen Tim Informationen einprogrammiert wurden. Sein Bildschirm zeigt die verschiedenen Stationen, ein Fingertippen reicht. „Mir nach“, sagt Tim, führt dann auf direktem Weg zu dem Exponat und erzählt, was er darüber weiß – auf Deutsch oder auf Englisch.

Erstmal nur in einer Ausstellung

Ursprünglich war Tim vor allem für Jugendliche gedacht, sagte die Kuratorin der Ausstellung, Eva Kudraß, bei Tims Präsentation. „Doch in der Testphase begeisterte Tim dann Besucher aller Altersklassen.“ Nachdem ein Paderborner Museum mit Ausstellungsrobotern großen Erfolg hatte, wollten die Berliner Kollegen das Gleiche versuchen. Tim soll erst mal nur in der Netz-Ausstellung zu sehen sein. „Hier passt er sehr gut rein“, sagte Kudraß. Er ist nun ein ständiges Angebot in der Ausstellung, eine Anmeldung für seine Nutzung ist nicht nötig.

An einen echten Menschen erinnert Tim nicht. „Er soll nur das zeigen, was er auch kann“, erklärt Andreas Bley von der Firma Metralabs, die Tim gebaut hat. Deswegen habe der Roboter Augen, denn Tim könne Hindernissen ausweichen und sich orientieren, aber keine Ohren, weil er keine Sprache erkenne. Das sei noch zu kompliziert, weil Spracherkennung meist auf individuelle Stimmen angepasst sei. Zur Orientierung nutze Tim eingespeicherte Karten der Räume sowie einen Laserscanner, der Hindernisse erkennt. Damit funktioniert Tim wie mobile Serviceroboter, die man als Rasenmäher oder Staubsauger kennt. Gekostet hat er rund 30 000 Euro.

Tim soll an Internet-Gründer erinnern

Rempelt ein Besucher Tim an, bleibt er höflich. „Könntest du bitte den Weg freimachen?“, sagt er. Für den Museumsalltag wurde er besonders robust gebaut. „Auch bei sehr ruppiger Behandlung kann eigentlich nichts passieren“, sagt Bley. Tim sei so konstruiert, dass sein Schwerpunkt besonders tief liege und er nicht kippen könne.

Seinen Namen bekam der neue Mitarbeiter aus zwei Gründen: Zum einen soll „Tim“ an den Internet-Gründer, Tim Berners-Lee, erinnern. „Außerdem muss der Name kurz und prägnant sein“, erklärte Kudraß. Damit Tim ihn auch selbst gut aussprechen kann.

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