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Berlin: Ein glamouröser Abschluss für den Potsdamer Platz

Das exklusive Beisheim-Center mit Büros und teuren Apartments wird heute eröffnet. Morgen starten die Fünf-Sterne-Hotels Ritz-Carlton und Marriott ihren Betrieb

Mit einem Festakt wird heute das Ende der Bauarbeiten im Beisheim-Center gefeiert. Damit ist das vierte Baufeld am Potsdamer Platz fertig. Nach Daimler-Chrysler, dem Sony-Center und den Park Kolonnaden (den Ziegelbau-Blöcken mit den Büros der Gewerkschaft Verdi) komplettiert das Beisheim-Center das Stadtviertel. Rund 450 Millionen Euro hat der 80-jährige Otto Beisheim in den Komplex aus fünf Häusern gesteckt. Zeitgleich mit seinen Häusern sind auch die Gebäude der anderen Bauherren auf dem ehemaligen Lenné-Dreieck fertig. Allerdings sind noch nicht alle Flächen vermietet.

Neben dem Luxus-Hotel Ritz-Carlton eröffnet am morgigen Sonntag ein weiteres Fünf- Sterne-Hotel im Beisheim-Center – das Marriott. Konkurrenz zwischen beiden ist ausgeschlossen, sie gehören zum selben Konzern. Der markante Bau des Ritz sowie ein direkt dahinter liegendes Bürohaus stammen von den Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht. Das Büro hat vor 13 Jahren auch den Masterplan für die Bebauung am Potsdamer Platz entworfen. Das Büro von David Chipperfield entwarf den Luxus-Apartment-Bau an der Lennéstraße mit seinen gerundeten Fassadenecken. Das Marriott entwarf Bernd Albers, das daneben liegende Bürohaus an der Ebertstraße das Berliner Architektenduo Antje Freiesleben und Johannes Modersohn.

Verglichen mit der Größe des Bauprojekts fällt der Festakt relativ bescheiden aus. Am Vormittag wird eine Skulptur des israelischen Künstlers Gidon Graetz enthüllt und damit der kleine Platz zwischen den neuen Häuserblöcken nach Inge Beisheim benannt, der verstorbenen Frau des Bauherrn und Gründers des Handelskonzerns Metro. Das Marriott hat seinen Haupteingang statt zur Ebertstraße zum versteckt liegenden Platz und daher die Adresse „Inge-Beisheim-Platz 1“. Zwei der neuen Straßen sind auch schon benannt. Die Auguste-Hauschner-Straße erinnert an die 1924 verstorbene Schriftstellerin. Die Hans-von-Bülow-Straße würdigt den Pianisten und ersten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker.

Anders als das benachbarte Sony-Center dominieren Stein und Kalk die Fassaden des Beisheim-Centers. Neben den Hotels und Büros gibt es vor allem Apartments für eine betuchte Käuferschicht. Über den Stand der Verkäufe sagen die Vertreter des Bauherren nichts – mit Hinweis auf die vereinbarte Vertraulichkeit. Die Käufer-Zielgruppe umschreibt der Werbeprospekt so: „Sie führen ein internationales Leben und sind weit gereist. Hoteldienstleistungen gehören selbstverständlich zu ihrem Leben.“ Die Bewohner des Ritz-Turmes haben den Luxus des Hotels mitgekauft: Sie können den Service des Hauses nutzen und bekommen einen Doorman. Trotz Diskretion: Zwei der Apartments (eines im Turm über dem Ritz, und eines an der Lennéstraße mit Tiergartenblick) sind weg. Für die Apartments sollen bis zu 9000 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden.

Nicht zum Beisheim-Center gehören die fünf freistehenden Häuser an der Lennéstraße, die jetzt aber ebenfalls fertig gestellt sind und demnächst an Anwälte, Agenturen und Unternehmensberatungen vermietet werden sollen. Das Eckgebäude Lenné- und Ebertstraße mit seiner Glasfront ist ein Büro- und Wohnblock, der ebenfalls nicht zum Beisheim-Center gehört. Und auch der graue Zwillingsturm am Potsdamer Platz, neben dem Ritz-Carlton, gehört nicht dazu, sondern der Delbrück-Bank. Der Bau ist fertig, steht allerdings noch leer. Die Delbrück- Bank sucht nach einem Mieter, der für die teure Immobilie auch genügend zahlt.

Wenn die Bauarbeiter am Lenné-Dreieck aufhören, machen sie am Leipziger Platz weiter. Am Montag beginnen die Bauherren Sony und die Württembergische Versicherung die Grube für ihr Projekt mit den Hausnummern 1-3 auszuheben. Damit entsteht einer der größten Blöcke im Achteck des Leipziger Platzes.

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