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Berlin: Ethikstunden sollen besser werden Bündnis „Pro Ethik“ fordert Qualitätsoffensive

Der Lehrplan zu schwammig und zu einseitig, die Lehrer zu schlecht ausgebildet – das Bündnis „Pro Ethik“ sieht gravierende Mängel beim Berliner Ethikunterricht und fordert eine „Qualitätsinitiative“. „Der Rahmenlehrplan ist zu philosophielastig und zu ungenau“, sagte Gerd Eggers am Mittwoch.

Der Lehrplan zu schwammig und zu einseitig, die Lehrer zu schlecht ausgebildet – das Bündnis „Pro Ethik“ sieht gravierende Mängel beim Berliner Ethikunterricht und fordert eine „Qualitätsinitiative“. „Der Rahmenlehrplan ist zu philosophielastig und zu ungenau“, sagte Gerd Eggers am Mittwoch. „Überhaupt müsste das ganze Fach evaluiert werden.“ Eggers ist der Sprecher des Bündnisses „Pro Ethik“, zu dem neben Vertretern von SPD, Linken und den Grünen der Fachverband Ethik, der Humanistische Verband und der Türkische Bund gehören.

Gerd Eggers und seine Mitstreiter fordern, dass der Lehrplan klarer strukturiert wird, klare Schwerpunkte für die einzelnen Klassenstufen gesetzt werden. Auch sollen die Weltreligionen einen größeren Platz im Fach Ethik einnehmen.

Das Bündnis lehnt aber eine engere Kooperation mit den Kirchen ab. Nach Auskunft der evangelischen Landeskirche und des Erzbistums würden die Religions- und Ethiklehrer an immer mehr Schulen gut zusammenarbeiten. Dem Bündnis „Pro Ethik“ ist aber vor allem die Zusammenarbeit der evangelischen Kirche mit dem Ethikunterricht ein Dorn im Auge. „Das verstößt in Teilen eindeutig gegen das Schulgesetz“, sagte Eggers.

Vielmehr sollte die Aus- und Weiterbildung der Ethiklehrer verbessert werden. Nur wenige hätten Kenntnisse über die Weltreligionen. Nach Angaben des Bündnisses hätten seit der Einführung des Faches vor vier Jahren nur 700 Ethiklehrer an der vorgesehenen, bis zu dreisemestrigen Fortbildung teilgenommen. Wie viele Ethiklehrer es in Berlin gibt, konnte das Bündnis aber nicht sagen. Nur so viel ist klar: Es werden 4000 Ethikklassen unterrichtet. Bis Herbst wolle man deshalb auch erst einmal eine große Bestandsaufnahme durchführen. Ende Mai soll zudem bei einem Runden Tisch mit Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften über eine Verbesserung des Ethikunterrichts nachgedacht werden. clk

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